Die Jahreszeit der leuchtenden Nachtwolken beginnt: Der Erdbeobachtungssatellit AIM der NASA hat einen leuchtend blauen Fleck über dem Polarkreis ausgemacht. Die Sichtung markiert den Anfang der Saison für nachtleuchtende Wolken (NLCs). "Die ersten Wolken erschienen heuer am 19. Mai - ein wenig früher als gewöhnlich", berichtete Cora Randall, Mitglied des wissenschaftlichen AIM Team der University of Colorado. Bei der Aufnahme des AIM CIPS Instruments unten erschienen sie bei +90o geografischer Länge.
Die ersten nachtleuchtenden Wolken von Mai 2015
© AIM/CIPSDie ersten nachtleuchtenden Wolken von 2015
NLCs sind die höchsten Wolken der Erde. Hervorgerufen durch Meteoriten schweben sie in über 80 Kilometer Höhe an der Grenze zum Weltraum. Die Wolken sind sehr kalt und bestehen aus winzigen Eiskristallen. Wenn Sonnenstrahlen diese Kristalle treffen, glühen sie leuchtend blau. Sie erscheinen jedes Jahr im Spätfrühling und erreichen ihre volle Stärke in einem Zeitraum von 5 bis 10 Tagen.

Leuchtenden Nachtwolken erschienen erstmals nach dem Ausbruch des Vulkans Krakatau. Zuerst dachten die Leute, die Wolken wurden von der Eruption verursacht. Jedoch die Wolken blieben auch noch lange nachdem die Asche des Krakatau schon zur Ruhe gekommen war. In jenen Tagen waren die NLCs ein Phänomen, welches hautsächlich auf die Arktis beschränkt war. In den vergangenen Jahren haben sie zugenommen und ausgebreitet. Es gibt inzwischen Sichtungen an weit südlichen Orten wie Utah und Colorado. Dies kann ein Zeichen von erhöhten Staubaufkommen in der Erdatmosphäre durch Meteore, Vulkanausbrüche und andere Phänomene sein.

Leuchtende Nachtwolken sind nicht das einzige Phänomen, welches durch die Sonne und in der Atmosphäre schwebende Eisteilchen hervorgerufen werden: Quelle: spaceweather.com