Schlamperei bei der Reinigung von medizinischem Gerät könnte für Tausende Patienten in Sydney zu einer ernsthaften Gesundheitsgefahr geworden sein. Sie sollten sich nun auf HIV und Hepatitis testen lassen. Betroffen sind bis zu 11.000 Menschen.

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Medizinische Geräte wurden nicht richtig gereinigt und sterilisiert: In Sydney könnte tausenden Menschen der Zahnarztbesuch zum Verhängnis geworden sein.

Wegen mangelhafter Hygienemaßnahmen in mehreren Zahnarztpraxen sind in Sydney sicherheitshalber tausende Patienten zu einem Aids-Test aufgefordert worden. Zwölf Zahnärzten aus vier Praxen in Sydney würden Verstöße gegen Hygienevorschriften vorgeworfen, sagte der Leiter der Gesundheitsbehörde des Bundesstaates New South Wales, Jeremy McAnulty, am Donnerstag. Weil medizinisches Gerät nicht vorschriftsgemäß gereinigt und sterilisiert worden sei, seien die dort behandelten Patienten aufgerufen, sich auf HIV und Hepatitis A, B und C testen zu lassen. Betroffen sind demnach bis zu 11.000 Menschen.

Bislang gebe es keinen Hinweis auf Infektionen mit dem Immunschwächevirus HI oder mit Hepatitis, hob McAnulty hervor. "Wir sind hoffnungsvoll, dass es keine Ansteckungen gibt und das angenommene Risiko gering ist, aber es ist für die Leute am besten, wenn sie ihren Zustand kennen, denn es gibt Behandlungen für Infektionen."

Ins Rollen gekommen war der Fall im November, als nach einer Beschwerde über eine Behandlung eine Untersuchung bedeutende Verstöße gegen die Hygienevorschriften ans Licht brachten, wie Shane Fryer von der Zahnärztekammer von New South Wales sagte. Seinen Angaben zufolge wurden in dem Fall bislang sechs Zahnärzte suspendiert. Bei sechs weiteren wurde die Approbation mit Auflagen verknüpft.

lea/AFP