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München - Regelmäßiger Stress macht anfälliger für Alzheimer. Was Forscher der Universität Göteborg bereits Anfang des Jahres herausgefunden haben, wurde nun durch Versuche von Wissenschaftlern am Max-Planck-Insitut für Psychiatrie bestätigt.

Psychischer Stress kann die Entstehung von Alzheimer fördern. Das haben jetzt Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in Versuchen an Ratten herausgefunden. Bei ihnen sorgte eine verstärkte Ausschüttung von Stresshormonen im Gehirn für zwei Prozesse, die aus dem Anfangsstadium der Alzheimer-Erkrankung bekannt sind: Verstärkt bildeten sich neurotoxisch wirkende Beta-Amyloid-Proteine und es kam vermehr zu nicht umkehrbaren Veränderung (Phosphorylierung) des Tau-Protein. Die betroffenen Nagern zeigten eine deutliche Verschlechterung der Gedächtnisleistung.

Die Forscher vermuten, dass die Versuchsergebnisse auf den Menschen übertragbar sind. "Wer regelmäßig Stress ausgesetzt ist, könnte auf diese Weise anfälliger für Alzheimer werden. Dabei steigt die Anfälligkeit mit dem Alter", erklärt Versuchsleiter Osborne Almeida. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen muss allerdings noch in weiteren Studien belegt werden. Dennoch raten die Experten schon jetzt dazu, Stress nach Möglichkeit zu reduzieren.

Bereits Anfang des Jahres belegten Forscher der Universität Göteborg, dass psychischer Stress sich bei Frauen ab 35 Jahren im Alter negativ auswirkt und sie stärker von Alzheimer oder anderen Demenzerkranken bedroht sind als nicht oder wenig gestresste Frauen. Über ihre Studie berichteten die Forscher in der Fachzeitschrift "Brain" (http://dx.doi.org/10.1093/brain/awq116).