Die ungarische Regierung prüft, dass Militär gegen Flüchtlinge einzusetzen. Die Armee soll die Polizisten an der Landesgrenze unterstützen. Zudem baut Ungarn seinen kilometerlangen Grenzzaun zu Serbien weiter auf.

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© dpaUngarn kämpft mit einem nicht abreißenden Flüchtlingsstrom aus Serbien. Nun muss Viktor Orbáns Regierung abstimmen, ob auch das Militär gegen die Flüchtlinge zum Einsatz kommen soll.
Die ungarische Regierung prüft den Einsatz der Armee an der Landesgrenze im Süden, um den Flüchtlingsstrom abzuhalten. Darüber müsse aber in der kommenden Woche erst das Parlament beraten, teilte ein Regierungssprecher am Mittwoch mit. Das EU-Land errichtet derzeit an der 175 Kilometer langen Grenze zu Serbien einen 3,5 Meter hohen Zaun, um Flüchtlinge zurückzuhalten. Die Regierung setzt bereits Tausende zusätzliche Polizisten ein, um den Zustrom zu stoppen.

Viele Flüchtlinge etwa aus Syrien, Afghanistan und dem Irak versuchen über die Balkanländer und Ungarn, nach Nord- und Westeuropa zu gelangen. Ungarn gehört wie Deutschland zu den Schengen-Ländern, zwischen denen es in der Regel keine Kontrollen mehr gibt. Der Flüchtlings-Treck auf dem Balkan ist der größte seit dem Zusammenbruch Jugoslawiens in den 90er-Jahren.