Kommentar: Mit diesem Propagandastück setzt dich die Welt mal wieder so richtig in Szene und beweist den alten Spruch "wes Brot ich ess, dess Lied ich sing" auf eindrucksvolle Weise.


Russlands Syrien-Feldzug wirft Fragen auf. Will Putin sich den Weg zurück auf die Weltbühne frei bomben? Was plant Russlands Präsident im Nahen Osten, und was hat das mit der Ukraine zu tun?

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© Die WeltSeit Ende September unterstützt das russische Militär die syrischen Regierungstruppen. Doch auch die internationale Koalition unter Führung der USA fliegt Angriffe. Der Luftraum über Syrien ist voll.
Die Regeln von Straßenschlägereien gelten auch für die internationale Politik. Das glaubt zumindest Wladimir Putin. Am Donnerstag enthüllte der russische Präsident in Sotschi die wichtigste Lektion seiner Kindheit. "Vor fünfzig Jahren hat mir die Leningrader Straße beigebracht: Wenn eine Schlägerei unvermeidbar ist, dann muss man als Erster zuschlagen."

Er meinte dabei die russischen Luftangriffe in Syrien. Mit raschen Handlungen seine Gegner zu übertölpeln ist eine bevorzugte Taktik des russischen Präsidenten.

Wie in der Ukraine will Putin mit der aggressiven Politik demonstrieren, dass er für seine Einflusssphäre kämpft. In Sotschi erinnerte er daran, dass die Ordnung der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen den Großmächten in der sowjetischen Stadt Jalta geregelt wurde.


Kommentar: Ach bitte, liebe Welt, diese alte Leier glaubt euch doch längst keiner mehr: Wem hier nicht die Augen aufgehen, dem ist nicht mehr zu helfen.


Nach dem Kalten Krieg seien die ideologischen Spannungen geringer, nicht jedoch die geopolitischen Widersprüche. Jeder Staat habe seine Interessen. Das sei "natürlich", sagte Putin. Aber die Konkurrenz zwischen Staaten müsse im Rahmen von bestimmten "Normen und Regeln" stattfinden.


Kommentar: Womit er völlig Recht hat.


Was der russische Präsident langfristig vom Westen will, ist, dass seine Einflusssphäre anerkannt wird. Mit der Operation in Syrien zeigt er, dass diese Interessen über das Gebiet der ehemaligen Sowjetunion hinausgehen.

Die Entscheidung über den russischen Militäreinsatz in Syrien wurde gleichsam in letzter Minute gefällt. Denn das günstige Zeitfenster drohte sich bereits zu schließen: Syriens Präsident Baschar al-Assad, den Russland seit Beginn des Krieges unterstützt hatte, erlitt eine Serie militärischer Niederlagen. Die Flüchtlingskrise, welche die Europäische Union überfordert, drängt diese zugleich zum Handeln.

Pläne von einer Flugverbotszone, welche die von den Vereinigten Staaten angeführte Koalition einrichten sollte, standen im Raum. Einmal eingerichtet, bestand das Risiko, dass über Syriens Zukunft bald ohne Assad - und ohne Putin - entschieden worden wäre.

Seit dem Besuch des amerikanischen Außenministers John Kerry in Sotschi im Mai wurden die Gespräche über Syrien zwischen Russland und den USA intensiver geführt. Auch der Außenminister Saudi-Arabiens kam im August nach Moskau, um zu prüfen, inwieweit Russland bereit wäre, sich auf eine Lösung ohne Assad einzulassen.

Russland warb für die Idee einer gemeinsamen Anti-Terror-Koalition, die jedoch bei den Verhandlungspartnern nicht auf Gegenliebe stieß. Was schon allein daran lag, dass zwischen Russland und den übrigen Mächten keine Einigkeit darüber besteht, wer überhaupt als Terrorist zu betrachten ist. Gruppen, die Amerikaner als gemäßigte Rebellen unterstützen, hält Putin auch für Terroristen. Schließlich beschloss er dann, die eigene Position am Verhandlungstisch mithilfe seiner Bomberflotte zu verbessern. So begann seine "Sonderoperation" in Syrien.


Kommentar: Tja, für die Welt ist halt Mörder nicht gleich Mörder. Es kann ja schließlich nicht sein, dass die USA tonnenweise Waffen liefert um diesen Assad endlich zu stürzen und dann Russland daher kommt und alle Bemühungen zunichte macht. Natürlich will man keine "Koalition", denn wer investiert schon gerne Milliarden über Milliarden in den Umsturz eines Regimes, nur um anschließend alles, was man bis dahin erreicht hat, wieder zu zerstören?
  • Pentagon flippt aus - Russland errichtet über Syrien eine Flugverbotszone und bekämpft ISIS
Auch hierüber schweigt man lieber, denn es passt einfach nicht ins vorgegebene Weltbild:
  • Diktator oder Staatsmann? Assad würde sofort zurücktreten, wenn es dem Land hilft und es der Wunsch des Volkes ist



Mit Jagdbombern zu Rekord-Zustimmungswerten

In den Monaten davor haben vor allem drei Männer im Kreml die Idee eines Militäreinsatzes in Syrien vorangetragen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, waren dies in vorderster Linie Sergej Iwanow, der Leiter der Präsidialverwaltung, und Nikolai Patruschew, Chef des russischen Sicherheitsrates. Beide kommen wie Putin aus den Geheimdiensten. Der Verteidigungsminister Sergej Schojgu musste dann sicherstellen, dass bei dieser riskanten Militäroperation nichts schief läuft. Schojgu gilt in Russland als Mann, der seinem Boss die Wünsche von den Lippen lesen kann und stets loyal zu ihm ist. Der Chefredakteur des unabhängigen Fernsehsenders Doschd, Michail Sygar, beschreibt in seinem neusten Buch "Endspiel", wie Schojgu das Vertrauen des Präsidenten gewann.

Als Katastrophenschutzminister organisierte er jahrelang Putins exotische Ausflüge in die entferntesten Ecken Russlands, inklusive der zahlreichen Macho-Foto-Shootings in wilden Gebirgslandschaften und eiskalten sibirischen Flüssen. So wurde Schojgu Leiter eines "exklusiven Präsidentenreisebüros". Nun ist er der militärische Kopf hinter dem Syrien-Einsatz.

Für Beobachter im Westen mag der Plan absurd klingen, doch die Grundidee war offenbar die, dass der Einsatz von Jagdbombern und Soldaten in Syrien Russland helfen sollte, aus der internationalen Isolation herauszukommen, in die es durch die Annexion der Krim und den Krieg in der Ostukraine geraten ist.


"Wenn eine strategische Überlegung hinter dem Syrien-Einsatz steht, dann ist es ein Signal an die USA: "Russland ist zu einem Spieler geworden, der Fragen der Weltordnung lösen kann", sagt Leonid Issajew, ein russischer Nahostexperte aus der Moskauer Higher School of Economics.

Bei seinem Auftritt in Sotschi am Donnerstag verlor Putin über die Ukraine kaum ein Wort. Dafür sprach er viel über die USA und deren "unipolare Dominanz" seit Ende des Kalten Krieges. Amerika spiele im Nahen Osten ein doppeltes Spiel und unterstütze Terroristen, "um unliebsame Regime zu stürzen", wie es in Libyen passiert sei, erklärte Putin seinen Gästen.


Kommentar: Ja, so kann man die Wahrheit sehr gut zusammenfassen. Aber man darf bezweifeln, dass den Autoren gemerkt haben, was sie da geschrieben haben
  • Insider enthüllt - Der "Krieg gegen den Terror" made in USA: Einzigartige Einblicke in die Welt der CIA



Putin will die unipolare Dominanz durchbrechen, russische Einflusssphären ausdehnen und zugleich seine Macht im Innern sichern. Da spielt ihm das Syrien-Abenteuer bis jetzt in die Hände.


Kommentar: Und die Biene Maja ist die Mutter vom Nikolaus!


Vergangene Woche stellte das staatliche soziologische Institut WZIOM fest, dass Putins Zustimmungswerte angeblich auf ein neues Hoch von 90 Prozent gestiegen sind.


Kommentar: Nicht "angeblich" sondern tatsächlich.


Die Bilder eines sauberen, hochtechnologischen Anti-Terror-Krieges, die im Fernsehen gezeigt werden, lassen viele Russen ihre Wirtschaftsprobleme vorübergehend vergessen und sorgen für Freude über die "Erfolge" Russlands. "Das erklärte Ziel des Einsatzes ist die Stabilisierung der syrischen Regierung", sagt der russische Militärexperte Alexander Golts. "Doch man darf der Armee keine politischen Ziele setzen. Sonst ist es ein Weg in einen endlosen Krieg."


Der IS wird weitgehend verschont

Allzu großartige Erfolge kann die syrische Armee trotz der Unterstützung durch russische Luftschläge bislang nicht aufweisen. Assads Armee ist nach vier Jahren Bürgerkrieg geschwächt, und daran kann Russland mit seinen Beratern und den 36 Jagdbombern nicht viel ändern. Ein Offizieller des Assad-Regimes beklagte bereits "24 Panzer und 250 tote Soldaten für 50 Zentimeter Bodengewinn". Grund für die steigenden Verluste bei Panzern sind offenbar die Panzerabwehrwaffen vom Typ TOW, mit denen der CIA inzwischen diverse Rebellen ausstattet.


Seit Ende September soll die russische Luftwaffe gemeinsam mit ihren syrischen Verbündeten 780 Einsätze geflogen haben. Dabei wurden rund 800 Ziele bombardiert. Von den 64 angegriffenen Orten waren jedoch nur 15 unter Kontrolle des IS, die restlichen waren Stellungen der Rebellen. Dabei versuchen die Russen vor allem die Machtbasis des Regimes um Damaskus und an der Küste zu sichern.

Zugleich attackieren sie das von Rebellen gehaltene Gebiet zwischen Homs und Hama. Mittelfristiges Ziel ist die vollständige Rückeroberung von Aleppo. Die fortgesetzte Bombardierung der Stadt hat in den letzten Tagen eine neue Fluchtbewegung in Gang gesetzt. 70.000 Menschen sollen die Stadt verlassen haben und versuchen Richtung Türkei zu gelangen.


Kommentar: Scheinbar hat die Tatsache, dass ISIS das gleiche ist wie diese "Rebellen", noch nicht in die Welt Redaktion geschafft.
  • Wo ist diese „Freie Syrische Armee“? Russland sucht und findet das NATO Phantom nicht



Die russische Armee scheint auf die Syrien-Operation zumindest besser vorbereitet zu sein als auf ihr Georgien-Abenteuer vor sieben Jahren. Bis jetzt ist noch kein Jagdbomber abgestürzt. Wie lange das so bleiben wird, ist nicht abzusehen. "Russland spielt in Syrien mit hohem Risiko. Die Ressourcen können schneller zu Ende sein, als man glaubt", sagt der Nahostexperte Gumer Issajew. Die Militärexperten von Jane's schätzen die Kosten für die russischen Luftangriffe auf vier Millionen Dollar täglich, die Gesamtkosten bisher auf über 100 Millionen.

Russland kann sich nicht leisten, jahrelang in Syrien stecken zu bleiben, und verstärkt deshalb auch die diplomatischen Anstrengungen. Am Freitag berieten die Außenminister der USA, Russlands, Saudi-Arabiens und der Türkei in Wien über mögliche Auswege - doch ohne Ergebnis. Das Schicksal von Assad bleibt der wichtigste Streitpunkt.

Wie stellt sich Moskau die politische Lösung konkret vor? Eine Aufteilung Syriens sei für ihn "inakzeptabel", sagte Putin in Sotschi. Die syrische Regierung müsse Kontakt mit den Oppositionskräften aufnehmen. "Aus meinem Gespräch mit dem Präsidenten Assad vorgestern habe ich verstanden, dass er zu so einem Dialog bereit ist", sagte Putin.


Kommentar: Ja, sie bestehen weiterhin auf der Zerschlagung Syriens. Und selbstverständlich ist das inakzeptabel.


Wird Syrien zerschlagen?

Assad selbst erklärte bei seinem "Überraschungsbesuch" in Moskau den "Terrorismus" zum größten Hindernis auf dem Weg zu einer politischen Lösung. Unter "Terroristen" versteht freilich auch er nicht nur den Islamischen Staat, sondern alle Oppositionsgruppen, die den Kampf gegen seine Regierung führen. Putin teilt die Einstellung: "Man darf die Terroristen nicht in gemäßigte und nicht gemäßigte aufteilen", findet er.

Und lässt deshalb 80 Prozent seiner Angriffe gegen Rebellen fliegen statt gegen den IS. Falls es so weitergeht und man in Syrien künftig die Wahl zwischen dem IS und Assad treffen muss, hat Putin sein Ziel erreicht und Assads Regime legitimiert.


Kommentar: Interessante Zahlen, wo sind jedoch die Beweise? Die Welt hat mit Beweisen in der Tat nicht viel am Hut ,sondern benutzt gerne Propaganda, um ihre Leser aufzuhetzen. Dieser Artikel ist ein Paradebeispiel dafür.


Die Nahostexpertin Irina Swjagelskaja von der russischen Akademie der Wissenschaft beschreibt, wie die russische Lösung aussehen könnte: "Eine Regierung mit Vertretern unterschiedlicher gesellschaftlicher Kräfte. Später Präsidentenwahlen, an denen auch Assad teilnehmen könne." Syrien in den alten Grenzen zu halten sei unrealistisch. "Doch es könnte das 'kleine Syrien' entstehen, wo Russland seine Interessen und Basen behält", glaubt sie.

Einige seiner taktischen Ziele hat Putin schon jetzt erreicht: Die Aufmerksamkeit für die Ukraine hat nachgelassen. Der Westen ist bereit, mit Assad zu reden. Und an Russland führt bei den Syrien-Gesprächen kein Weg mehr vorbei.


Kommentar: Selbstverständlich ist jede Gruppe, die am Umsturz eines Staates mit Waffengewalt arbeitet als terroristisch zu betrachten. Das gilt sowohl in Syrien, wie auch bei uns in Deutschland. Man stelle sich vor, zwei Gruppen kämpfen gegen den deutschen Staat. Die einen sind die "Bösen" und die anderen werden von fremden Staaten finanziert und werden der Welt als die "Guten" präsentiert. In Wirklichkeit werden beide aus der selben Quelle finanziert und haben das gleiche Ziel: Deutschland zu zerschlagen. Man kann bei so viel Doppelmoral nur noch mit dem Kopf schütteln und sich fragen, was die da in ihren Redaktionen so rauchen um so einen Unsinn produzieren zu können.