Die Regierung erlaubt den Zugang zu Archiven über die französischen Nazi-Kollaborateure. Das Regime ist mitverantwortlich für die Deportation von rund 76.000 Juden.
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© AFP/Getty ImagesMarschall Philippe Pétain mit Hermann Goering in Saint-Florentin-Vergigny: Frankreich öffnet bisher geheime Archive
Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erleichtert Frankreich den Zugang zu den Archiven des Vichy-Regimes. Wie die Regierung in Paris mitteilte, können ab Montag bestimmte Dokumente frei konsultiert werden. Einige Dokumente sollen mit Blick auf die nationale Sicherheit jedoch weiter unter Verschluss bleiben.


Kommentar: Was wird dort drin stehen? Zum Beispiel, dass noch mehr unschuldige Menschen deportiert wurden und Hitler von Frankreich mitfinanziert wurde?


Das sogenannte Vichy-Regime unter Marschall Philippe Pétain hatte nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich 1940 mit den deutschen Besatzern zusammengearbeitet.

Die Archive, in denen Bürger, Verwaltungsangestellte und Wissenschaftler nun recherchieren können, enthalten vor allem Dokumente des Außenministeriums, der Ministerien für Inneres und Justiz sowie der Übergangsregierung, die nach der Befreiung Frankreichs von den Nationalsozialisten eingesetzt wurde. Nach Regierungsangaben sind darunter auch Dokumente über die Verfolgung von Kriegsverbrechern in Frankreich, Deutschland und Österreich.

Die Kollaborateure des Vichy-Regimes waren mitverantwortlich für die Deportation von 76.000 Juden aus Frankreich. Benannt wurde das Regime nach der zentralfranzösischen Stadt, in die es sich zurückzog. Das Vichy-Regime dauerte vom 10. Juli 1940 bis zum 20. August 1944.