Recep Tayyip Erdogan
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Solange der türkische Präsident eine Politik zur Terrorunterstützung im Nahen Osten betreibt, wird es äußerst schwer sein, eine Regelung in der Region zu erzielen, wie die Fraktionsvorsitzende der Linken, Sahra Wagenknecht, in einem Interview für Spiegel sagte.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan muss unter Druck gesetzt werden, um die Geheimbeziehungen zwischen Ankara und den Daesh-Terroristen zu unterbinden, erklärte Sahra Wagenknecht im Spiegel-Interview.

Wie Wagenknecht betonte, seien die Eskalationsgefahren extrem hoch.

„In Syrien kämpfen jetzt 15 Staaten, mal miteinander, mal nebeneinander, mal gegeneinander. Es gibt keine gemeinsame Strategie. Es gibt noch nicht mal Einigkeit, ob der Kampf gegen den ‚Islamischen Staat‘ wirklich das wichtigste Ziel ist“, erklärte sie.

Die Türkei habe eindeutig andere Prioritäten, unterstrich die Politikerin. Für die Situationsregelung sei es entscheidend, die Daesh-Milizen von der Werbung neuer Kämpfer, von Waffen und Geld abzuschneiden.

In dem Falle, wenn die Daesh-Terroristen nicht mehr an Finanzen kommen könnten, würde ihre interne Machtbasis erodieren. So könnten die Armeen der betreffenden Länder irgendwann die besetzten Landesteile befreien.

Aber hierfür muss Erdogan „unter Druck gesetzt werden, endlich seine verdeckte Terrorunterstützung beenden und die türkische Grenze für den IS schließen“, meint Wagenknecht.

Der türkische Präsident und seine Familie seien eng in ein System von illegalen Lieferungen von syrischen Ölfeldern eingebunden, die zurzeit von der Terrormiliz Daesh kontrolliert werden. Dies hatte Vize -Verteidigungsminister Anatoli Antonow bei einer Pressekonferenz Anfang Dezember im russischen Verteidigungsministerium mitgeteilt. Die Einnahmen aus dem Ölverkauf seien eine der Hauptquellen für die Aktivitäten der Terroristen in Syrien.