Mehrere hundert Menschen sind in Hamburg gegen ihrer Ansicht nach zu große Flüchtlingsunterkünfte auf die Straße gegangen. Unter dem Motto „Integration JA, Olaf-Scholz-Ghettos NEIN“ hatte der Dachverband von sieben Hamburger Bürgerinitiativen zu der Demonstration am Donnerstag aufgerufen.
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Teilnehmer sprachen von rund 750 Demonstranten, die Polizei schätzte die Zahl auf gut 500 . Angemeldet waren 1.500 Menschen. Sie zogen zum Kongresszentrum CCH, wo der Stadtentwicklungs-Ausschuss der Bürgerschaft über das Thema beraten wollte. Auf der Tagesordnung stand eine Anhörung der Bürgerinitiativen.

Weitere 40.000 Plätze für Flüchtlinge

Unterkünfte für knapp 40.000 weitere Flüchtlinge will der Senat in diesem Jahr bauen. Darunter sind auch 5.600 Wohnungen als Folgeunterkünfte. Zum Teil sollen mehrere hundert Wohnungen an einem Platz entstehen, die größte mit 780 Wohnungen in Bergedorf.

Der Sprecher des Dachverbands, Klaus Schomacker, sagte, in der nächsten Woche würden weitere fünf Initiativen zum Dachverband stoßen. „Das ist wie ein Flächenbrand.“ Schomacker erklärte: „Es geht uns um Integration, nicht um Unterbringung.“ Die Initiativen wollten eine dezentrale Unterbringung und eine faire Verteilung. Hamburg habe 104 Stadtteile, aber 32 Stadtteile sollten nach den Senatsplänen 80 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen. Die Bürger müssten zudem stärker beteiligt werden. Der Dachverband distanzierte sich ausdrücklich von jeder Art der Fremdenfeindlichkeit.

Zuletzt hatte sich der Senat gesprächsbereit gezeigt. Allerdings sehe man kaum eine andere Möglichkeit, kurzfristig so viele Plätze zu schaffen, hieß es. Die Bürgerinitiativen wollen eine Volksinitiative starten.