Papst Franziskus mischt sich in den US-Wahlkampf ein. Zum Abschluss seines Mexiko-Besuchs kritisierte er Donald Trump. Dessen Pläne für einen Mauerbau entlang der Grenze seien unchristlich.
Papst Trump
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Papst Franziskus und Donald Trump.


Kommentar: Oder anders ausgedrückt: Der eine scheint ein Gewissen zu besitzen, der andere nicht...


Der eine tritt demonstrativ bescheiden auf und predigt Versöhnung, der andere ist großmäulig und hetzt gegen alles und jeden.

Nun hat das Oberhaupt der katholischen Kirche erstmals klar Stellung zum aussichtsreichsten Präsidentschaftsbewerber der US-Republikaner bezogen: "Dieser Mann ist kein Christ", sagte Franziskus über Trump. Der Multimilliardär ist Presbyterianer. Diese Religionsgemeinschaft gehört zu den reformierten Kirchen, die sich im 16. Jahrhundert vom Papst lossagten.


Während seines Rückflugs von Mexiko nach Rom sagte Franziskus vor Reportern über Trump: "Eine Person, die nur daran denkt Mauern zu bauen, wo immer sie auch sein mögen, und nicht daran denkt, Brücken zu bauen, ist kein Christ. Das steht nicht im Evangelium."

Der Papst vermied jedoch eine Aussage dazu, ob Katholiken in den USA Trump wählen sollten. "Da mische ich mich nicht ein", sagte Franziskus.

Er hatte seine Mexiko-Reise zuvor in Ciudad Juárez beendet. Diese Stadt liegt direkt an der Grenze zu den USA. Vor 250.000 Gläubigen geißelte der Kirchenführer die Gewalt in der Grenzstadt, die Migration bezeichnete er als "Sklaverei" und "menschliche Tragödie".

Der Multimilliardär reagierte umgehend auf die Äußerungen des Pontifex. Wenn die Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) den Vatikan angreife, würde der Papst sich noch wünschen und dafür beten, dass Trump Präsident sei. In einer schriftlichen Erklärung teilte er mit: "Es ist infam von einem Religionsoberhaupt, dass er den Glauben eines anderen Menschen in Zweifel zieht."