Wie die Wissenschaftler der University of California, Davis (UC Davis) in der aktuellen Online-Fachzeitschrift PeerJ berichten, haben sie ihre Studie bezüglich der Auswertung des MERCCURI-Projektes beendet und darin eine Bakterienart ausgemacht, die im All viel schneller und besser wächst, als auf ihrem eigentlichen Heimatplaneten, der Erde.

Bacillus safensis
© Alex Alexiev, UC Davis
Das Projekt MERCCURI war eine Zusammenarbeit zwischen der UC Davis und verschiedener anderer Organisationen und hatte das Ziel, aus diversen Plätzen wie Sportplätzen, mikrobielle Proben zu sammeln. So kamen rund 3.000 Proben zusammen, die man beispielsweise nach einem Spiel von Sportgeräten, dem Spielfeld oder den Spielerkabinen entnommen hatte. Die Mikrobiologen der UC Davis wählten daraus 48 Bakterienarten aus, die zur Internationalen Raumstation (ISS) geschickt wurden. Dort sollte herausgefunden werden, wie sich diese Mikroorganismen, die man sonst auf der Erde in der Nähe von Menschen findet, im Inneren der schwerelosen Raumstation verhalten.

Alle 48 Bakterien gediehen auf der ISS sehr gut, lediglich zwei hatten in der Schwerelosigkeit Probleme. Besonders eines aus der Gattung der Bazillen, der Bacillus safensis, schien sich im All so richtig wohl zu fühlen, denn sein Wachstum wurde um 60 Prozent erhöht. Es machte den Eindruck, als wenn er sich im Weltraum heimischer als auf der Erde fühlte. Bacillus safensis wurde ganz bewusst auf die ISS gebracht, denn er war im Jahr 2004 völlig überraschend an einer Montageeinheit des Mars Exploration Rovers gefunden worden und er hatte das strenge Sterilisationsverfahren damals überlebt.

Warum sich nun Bacillus safensis in der Schwerelosigkeit des Alls anders verhält als auf der Erde und darin besser gedeiht, bleibt für die Forscher ein Rätsel. Die Wissenschaftler hoffen aber, eine Antwort darauf zu erhalten, wenn sie das Genom des Bakte- riums sequenziert haben.