Mäuse-Stammzellen könnten die Rettung für ungewollte Glatzenträger sein. Forschern ist es gelungen, aus diesen Stammzellen ein Hautstück mit Haaren und Talgdrüsen herzustellen.
haare
© RIKEN/Takashi TsujiFluoreszenzmarker lassen die "Embryoid bodies" hellgrün leuchten.
Gibt es bald eine Therapie bei Glatzen? Besonders für Menschen, die mit Haarausfall zu kämpfen haben oder unter Verbrennungen und Narben auf der Haut leiden, könnten dies gute Nachrichten sein: Japanischen Forschern ist es gelungen, aus den Stammzellen von Mäusen ein Hautstück mit Haaren und Talgdrüsen zu schaffen.

Die künstliche Haut könne nach einer Transplantation auf eine Maus sämtliche natürlichen Funktionen übernehmen, schreiben die Forscher im Fachjournal Science Advances.

Neue Therapie? Forscher produzieren Haut mit Haaren und Talgdrüsen

Das Team um Ryoji Takagi von der Tokyo University of Science hatte sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) von Mäusen so beeinflusst, dass sich dreidimensionale kleine Gewebe-Klümpchen entwickelten und später auch Hautzellschichten, Haarfollikel und andere Hautstrukturen. Anschließend transplantierten die Forscher dieses Gewebe in die Haut anderer Mäuse.

Nach vierzehn Tagen wuchsen den transplantierten Nacktmäusen in diesem Bereich Haare. Das künstliche Gewebe ging zudem normale Verbindungen mit den umgebenden Nerven- und Muskelfasern ein. Andreas Trumpp, Leiter der Abteilung Stammzellen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum, bezeichnete die neue Forschung an Mauszellen als prinzipiell interessant.

Dank Mäuse-Stammzellen: Ein erster Schritt zur Herstellung menschlicher Haut

Sie könne aber nur ein erster Schritt zur Herstellung menschlicher Haut sein. Auch habe die Studie noch nicht bewiesen, dass tatsächlich alles bei dieser neuen Haut richtig funktioniere.

dpa/AZ