Schwertwale sind geschickte wie schnelle Jäger. Ihre Lieblingsbeute - Seelöwen - erlegen sie bisweilen auch auf ungewöhnliche Weise, wie Filmaufnahmen zeigen.
schwertwal robbe
Sie schwimmen auf Strände, um Beute zu machen, spülen Robben gezielt von Eisschollen und lehren einander, wie man am besten Möwen erbeutet. Schwertwale gehören nicht nur zu den schwersten Raubtieren der Erde, sondern sind auch sehr geschickt, wenn sie jagen. Zu welch ungewöhnlichen Taktiken sie greifen, zeigt nun ein Video, das während einer Walbeobachtungstour vor Victoria in British Columbia durch Mike Walker von Roll Focus Productions gedreht wurde. Es zeigt, wie das 20-jährige Männchen T69C einen Seelöwen mit der Fluke 20 Meter in die Luft katapultiert, um ihn zu töten - ein Verhalten, das sehr selten beobachtet wird. Gegenüber der Seite "Earth Touch News" erläuterte der Walforscher Chris Parsons, dass Schwertwale die Seelöwen nach derartigen Attacken nur selten tatsächlich fressen: "Bei Weißflankenschweinswalen praktizieren sie das aber, um die Beute quasi auszuweiden: Sie schlagen sie so hart, dass es die Eingeweide herausdrückt. Diese bleiben dann übrig, nachdem sie Muskelfleisch und Blubber verzehrt haben."

Mit Hilfe von Drohnen überwachen gegenwärtig Biologen der US-Wetter- und Ozeanbehörde einen Bestand von Schwertwalen vor der Küste von Seattle: Zur so genannten Puget-Sound-Walschule gehören ortstreue Schwertwale, die sich genetisch von anderen Populationen unterschieden. Mit einer Gesamtzahl von rund 80 Tieren gelten sie als bedroht. Die Drohnenaufnahmen sollen helfen, die Gruppe zu schützen. Damit wollen die Forscher feststellen, wo sich die Tiere aufhalten, was sie am liebsten erbeuten und was sie gefährdet. Immerhin deuten die Bilder darauf hin, dass mehrere Weibchen schwanger sind beziehungsweise Jungtiere führen. Allein in den letzten Monaten sind fünf Kälber auf die Welt gekommen - ein kleiner Babyboom.