Die ukrainische Militärstaatsanwaltschaft hat den Befehlshaber der russischen Schwarzmeerflotte, Alexander Witko, wegen „Verdachts auf schwere Verbrechen“ zum Verhör nach Kiew vorgeladen. Moskau bezeichnete den Affront aus Kiew bereits als „absurdes Theater“.


Kommentar: In der Tat geht es kaum absurder...


Militär
© Sputnik/ Konstantin Tschalabow
Die ukrainische Behörde wirft dem russischen Admiral unter anderem vor, im Frühjahr 2014 „absichtliche Handlungen mit dem Ziel einer Veränderung der ukrainischen Grenzen“ unternommen zu haben.


„Das ist absurdes Theater“, kommentierte Wladimir Komojedow, einst Chef der Schwarzmeerflotte und heute Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus). Die Vorladung zum Verhör bezeichnete er als eine Provokation. Witko unterstehe als russischer Admiral nur dem Verteidigungsminister und dem Obersten Befehlshaber von Russland.


Kommentar: Richtig.


Witko befehligt seit April 2013 die russische Schwarzmeerflotte, deren Hauptstützpunkt sich seit mehr als 230 Jahren in Sewastopol (Krim) befindet. Während Witkos Amtszeit als Flottenchef trat die Krim im März 2014 — nach gut zwei Jahrzehnten in der unabhängigen Ukraine — wieder Russland bei, nachdem die Bevölkerung der Halbinsel in einem Referendum mehrheitlich dafür gestimmt hatte.

Anlass für das Referendum war der Umsturz in Kiew, bei dem die Opposition den Präsidenten Viktor Janukowitsch entmachtet und eine von Nationalisten geprägte Regierung aufgestellt hatte. Die neue ukrainische Regierung erkennt weder den Volksentscheid der Krim-Bevölkerung noch die Abspaltung der Halbinsel an.