Auf der japanischen Insel Okinawa hat erneut eine Rechtsverletzung durch eine Militärangehörige der US-Militärbasis Kadena für Ärger gesorgt: Eine angetrunkene Soldatin hat mit ihrem Auto einen Unfall verursacht, bei dem zwei Japaner verletzt wurden. Der japanische Verteidigungsminister Gen Nakatani äußerte bereits seinen Protest.
Okinawa Japan
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„Der neue Vorfall unter Beteiligung von US-Soldaten trotz der Einschränkungen für Alkoholkonsum, die nach der Festnahme eines Mitarbeiters der US-Militärbasis eingeführt worden waren, ist höchst bedauernswert“, zitiert die Nachrichtenagentur NHK den Minister.

Das japanische Verteidigungsministerium habe dem US-Militärkommando bereits eine Protestnote übergeben und umgehende Maßnahmen zur Verhinderung solcher Zwischenfälle gefordert, so Nakatani weiter.

Eine Soldatin vom US-Militärstützpunkt Kadena stieß laut Medienberichten in der Nacht zum Sonntag mit zwei ihr entgegen kommenden Pkws frontal zusammen. Bei dem Umfall seien ein Mann und eine Frau verletzt worden. Der Bluttest soll das Sechsfache des erlaubten Blutalkoholspiegels bei der Amerikanerin ergeben haben.

Am 27. Mai hatte das Militärkommando der auf Okinawa stationierten US-Basen eine Sperrstunde verhängt, nachdem der 32-jährige US-Marinesoldat Shinzato Kenneth vom Militärstützpunkt Kadena wegen Verdachts auf Mord an einer 22-jährigen Japanerin Rina Simabukuro festgenommen worden war. Laut der Verordnung dürfen alle Mitarbeiter des US-Stützpunktes die Basis nun nach Mitternacht nicht mehr verlassen. Sie dürfen zudem keinen Alkohol außerhalb des US-Territoriums kaufen oder zu sich nehmen. Außerdem sind jegliche Partys verboten. Die Sperrstunde gilt bis zum 24. Juni.

Laut Medienangaben hat Shinzato den Mord bereits gestanden. Außerdem sollen in seinem Auto Blutspuren gefunden worden sein. Auf Okinawa gibt es aufgrund dieser Ereignisse gegenwärtig immer wieder Massenproteste gegen die Präsenz der US-Militärstützpunkte.