Nur Trichterwolke oder schon Tornado? Das war die Frage für ein Wetterphänomen in Butzbach. Nun hat der Deutsche Wetterdienst bestätigt: Es war ein Tornado.

Butzbach  Tornado Juni 2016
© Adolf Feldbusch Wie ein Rüssel ragt der Funnel aus der Wolkendecke nach unten.
Über Butzbach (Wetterau) hat sich am Sonntag während eines Gewitters eine rotierende Trichterwolke gebildet, ein sogenannter Funnel. Das ist die Vorstufe eines Tornados. Ein solcher entwickelte sich in Butzbach-Ostheim auch, wie Tornado-Beauftragter Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) hessenschau.de am Montag sagte.

Sturmjäger stellten Friedrich ein Video zur Verfügung, anhand des Rüssels und der Schäden konnte er bestätigen, dass es sich um einen schwachen Tornado handelte.


Der Leitstelle des Wetteraukreises zufolge wurden große Teile des Daches einer Halle auf dem Gelände einer Kelterei abgedeckt. Weitere Schäden seien nicht bekannt geworden. Auch hessenschau.de-Nutzer hatten das Wetterphänomen beobachtet und die Kamera draufgehalten.

Mit 20 bis 30 km/h wenige Minuten auf dem Boden

Der Tornado mit einem Durchmesser von 100 Metern bewegte sich Friedrich zufolge mit 20 bis 30 Stundenkilometern wenige Minuten auf dem Boden. Auf der sogenannten Fujita-Skala erreichte der Tornado mit Windgeschwindigkeiten um 118 Stundenkilometer "sicher Stufe 1, wahrscheinlich Stufe 2", wie Friedrich sagte. Dabei können Dachziegel und Wellblechdächer abgerissen werden, aber auch Autos oder Wohnmobile umstürzen.

Friedrich sagte, Funnel als Tornado-Vorstufe kämen gerade in diesen Tagen häufiger vor. Er warnte auch vor diesem Wetterphänomen. "Das sollte einen auf jeden Fall in Alarmzustand versetzen. Man sollte nicht stehen bleiben, sondern ausweichen."

Quelle: hessenschau.de/uge/clar