Hamburg ist von einem schweren Unwetter heimgesucht worden. Die Hamburger Feuerwehr ist zu Dutzenden Einsätzen ausgerückt Auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, im Saarland und im Süden gab es wieder Starkregen und Gewitter.
trichterwolke hamburg
Schwere Unwetter mit Starkregen, Hagel und Blitzen sind am Abend über Hamburg hinweggezogen. Über den Stadtteilen Bramfeld und Wandsbek wurde eine Trichterwolke gesichtet. Ob es sich dabei womöglich um einen Tornado handelte, konnte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bisher nicht sagen.

Die Hamburger Feuerwehr rückte zu zahlreichen Einsätzen aus. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, mehrere Bäume entwurzelt. Die Lage sei noch unübersichtlich, so ein Sprecher. Angaben zu möglichen Verletzten gab es bisher nicht.

Stadt in Niedersachsen unter Wasser

In der niedersächsischen Kleinstadt Damme bei Vechta gab es schwere Überschwemmungen. Drei Viertel des Stadtgebiets standen unter Wasser, sagte ein Feuerwehrsprecher. Innerhalb von 20 Minuten seien 70 Liter pro Quadratmeter gefallen. Inzwischen hat der Regen aufgehört.

Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz

An Wuppertal schossen Fontänen aus den Kanälen, zahlreiche Autos standen im kniehohen Wasser. Blitze trafen einen Baum auf einem Kindergartenspielplatz und ein Haus. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt. Nahe Essen und Recklinghausen liefen Keller und Unterführungen voll. Inzwischen wurde die Unwetterwarnung jedoch aufgehoben.

In Rheinland-Pfalz liefen nach Angaben der Polizei zahlreiche Keller voll. In Berlingen in der Verbandsgemeinde Gerolstein wurde ein Bach innerhalb weniger Minuten zu einem reißenden Fluss. Mittlerweile sinkt das Wasser wieder, die Aufräumarbeiten haben begonnen.

Menschen aus Starkregen im Saarland gerettet

Nach Starkregen mussten im saarländischen Eppelborn mehrere Menschen aus Fahrzeugen gerettet werden. Sie seien vom Wasser eingeschlossen worden, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Saarbrücken. Verletzt worden sei nach derzeitigem Stand niemand. Schäden habe das Unwetter außerdem vor allem in Illingen, Wallerfangen und Sulzbach angerichtet. Mehrere Straßen seien von Wasser und Geröll überspült worden.

Weiter Unwetter im Süden

Heftige Unwetter mit starkem Regen trafen erneut Teile Baden-Württemberg. Örtlich innerhalb einer Stunde mehr als 30 Liter Regen. Besonders betroffen war demnach die Region um den Schwarzwald, vor allem der Ortenaukreis und der Kreis Calw. Auch im Rest des Landes drohten der Prognose zufolge bis in die Nacht immer wieder Gewitter.

Bayern beschließt Hilfspaket

Die bayerische Staatsregierung hat indes ein Hilfspaket für die vom Blitzhochwasser getroffenen Regionen beschlossen. Eine Vorzugsbehandlung gibt es für den niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn, wo es nach einem nun als "Jahrtausendhochwasser" eingestuften Unwetter die schwersten Schäden gab. Dort will die Staatsregierung besonders hart getroffenen Bürgern bis zu 100 Prozent des Schadens ersetzen, ohne Bedürftigkeit oder Versicherbarkeit zu prüfen, sagte Finanzminister Markus Söder.

Aktuelle Stunde zu Hochwassern im Bundestag

Die Abgeordneten des Bundestags befassen sich am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde mit dem Thema "Unwetter in Deutschland". Die Fraktionen von Union, SPD und Grünen beantragten die Debatte gemeinsam.

Bei schweren Unwettern und Überschwemmungen waren in der vergangenen Woche in Bayern und Baden-Württemberg elf Menschen ums Leben gekommen. Schätzungen zufolge entstanden Schäden in Milliardenhöhe.