Am Montagabend kam es am Rande der Pegida-Demonstration zu einem Vorfall vor dem Hotel Vier Jahreszeiten. Teilnehmer der Demo beschimpften einen Gast rassistisch, es wird wegen Volksverhetzung ermittelt. Eine Gastrednerin fiel ebenfalls negativ auf.
Pegida
Erneuter Vorfall bei einem Spaziergang von Pegida. Am Montagabend trafen sich ungefähr 140 Teilnehmer, wie angekündigt, am Odeonsplatz. Nach einer kurzen Kundgebung setzte sich der Demonstrationszug dann in Bewegung. Über Marienplatz, Tal, den Thomas-Wimmer-Ring und die Maximilianstraße "spazierten" die Teilnehmer zurück zum Odeonsplatz.
Pegida in München
© ImagoBeim sogenannten "Montagsspaziergang" von Pegida kam es zu mehreren Zwischenfällen - die Bilder von der Demo.
Doch der Demonstrationszug lief nicht reibungslos ab. Vor dem Vier Jahreszeiten-Hotel verhöhnten Teilnehmer einen Gast wegen seiner Hautfarbe und weitere Gäste aus dem arabischen Raum. Dies berichtet CSU-Stadtrat Marian Offman, der den Zug begleitete.

Die Polizei bestätigt auf AZ-Nachfrage, dass es die fremdenfeindlichen Vorfälle gegeben hat. "Es wird wegen Volksverhetzung ermittelt, mehrere Anzeigen wurden geschrieben", teilt ein Polizeisprecher mit.

Verurteilter Versammlungsleiter, Festerling als Gastrednerin

Doch neben diesem bestätigten strafrechtlichen Vorfall hat die Demonstration zwei weitere Vorfälle mit sich gebracht, die CSU-Mann Offman vom KVR als zuständige Behörde geklärt haben will.
Pegida in München
© Imago
Der Versammlungsleiter der Pegida-Demo war Heinz Meyer. Meyer wird vom Verfassungsschutz beobachtet und ist bereits vor Gericht wegen eines Goebbels-Zitats verurteilt worden. "Gibt es durch das Kreisverwaltungsreferat eine Überprüfung der Zuverlässigkeit des angemeldeten Versammlungsleiters", fragt Offman in seiner Anfrage an OB Reiter. Denn, so Offman, die "massiv fremdenfeindlichen und rassistischen Äußerungen wurden vom Versammlungsleiter nicht einmal im Ansatz versucht zu unterbinden".

Tatjana Festerling fällt mit kruden Äußerungen auf

Zudem berichtet der Stadtrat, dass es nach den Beschimpfungen am Vier Jahreszeiten zu einem weiteren Vorfall kam. Als Gastrednerin an der Feldherrnhalle war Tatjana Festerling geladen. "In einer längeren Rede führte sie unter anderem aus, dass im Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation 'ein Genozid am deutschen Volk begangen würde'. Sie lehnte eine Verschärfung des Waffenrechts als Reaktion auf den Amoklauf und weiteren Attentate ab und forderte im Gegenteil einen weitreichenden Aufbau von bewaffneten deutschen Bürgerwehren. Mithin eine Beendigung des Gewaltmonopols staatlicher Organe", schreibt Offman.

Auch diese "antidemokratischen Äußerungen von Frau Festerling wurden vom Versammlungsleiter nicht unterbunden".