Die Terrormiliz Islamischer Staat soll über 1.400 Kinder jesidischer Herkunft zur Verübung von Terrorattentaten ausgebildet haben, wie Hussein al-Qaidi, der sich in der irakischen Regierung für die Belange der Jesiden einsetzt, mitteilte.
Terroristen bilden jesidische Kinder-Attentäter aus
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„Innerhalb der vergangenen zwei Jahre konnten wir 2640 Jesiden aus IS-Gefangenschaft befreien. Dabei werden weitere 3770 noch gefangen gehalten“, zitiert der Fernsehsender „Al-Alam“ al-Qaidi bei einer dem zweiten Jahrestag der IS-Besetzung der nordirakischen Region Sindschar gewidmeten Konferenz.

In der Region Sindschar seien bislang 33 Massengräber mit Überresten von durch den IS ermordeten Jesidenentdeckt worden.

„Der IS trainiert in seinen Lagern über 1.400 jesidische Kinder für die Verübung von Terroranschlägen“, fügte er hinzu.

Die im Nordirak unweit der syrischen Grenze gelegene Stadt Sindschar wird hauptsächlich von Jesiden (einer zumeist Nordkurdisch sprechenden religiösen Minderheit) bewohnt. Sie wurde im August 2014 von IS-Kämpfern besetzt. Tausende Jesiden mussten aus ihrer Heimat fliehen. Viele, die die nicht Stadt rechtzeitig verließen, wurden getötet. 5.000 bis 7.000 Frauen und Mädchen gerieten in die Sklaverei. Die Stadt ist im Dezember von der kurdischen Volkswehr befreit worden.

Das irakische Kurdistan ist eine Autonomie im Nordirak, die diesen Status in den 1990er Jahren erhalten hatte. Die Autonomie besitzt eine eigene Regierung, ein Parlament und einen Präsidenten, ebenso eigene Streitkräfte - die Peschmerga. Im Deutschen bedeutet der Name „die dem Tod ins Auge sehen“.

Die Terrormiliz Daesh (auch Islamischer Staat, IS) stellt derzeit eine der größten Gefahren für die globale Sicherheit dar. Innerhalb von drei Jahren brachten die Terroristen weite Teile Syriens und des Irak unter ihre Kontrolle. Sie versuchen außerdem, ihren Einfluss auch auf nordafrikanische Staaten, wie zum Beispiel Libyen, auszudehnen.