Netanyahu Amad Iran
"Schaut her, eine iranische Atombombe, die auf Israel gerichtet ist"
Wie Sott-Redakteur Joe Quinn in seinem neusten Artikel schreibt, hat Benjamin Netanjahu seine besten PowerPoint-Jungs eine "besonders überzeugende" Präsentation anfertigen lassen, um die Welt mit haltlosen Anschuldigen davon zu überzeugen, dass der Iran böse ist und trotz des Nuklearabkommens an Atomwaffen arbeitet. Seine Mission ist klar: Er will der Welt und besonders Trump Argumente liefern, das Nuklearabkommen platzen zu lassen, neue Sanktionen zu verhängen und womöglich sogar kriegerische Handlungen zu beginnen. Es muss schon hart für Israel sein, dank der russischen und iranischen Präsenz in Syrien nicht mehr einfach machen zu können, was es will - da muss also etwas getan werden. Joe Quinn dazu:
Bibi möchte das Nuklearabkommen zerstören - und idealerweise den Iran gleich mit, mit Unterstützung der USA, denn die natürliche Ausweitung des iranischen Einflussbereichs im Nahen Osten (besonders in Syrien) stellt eine Gefahr für Israel dar. Keine existenzielle Gefahr wohlgemerkt, sondern eine Gefahr für den völlig unverhältnismäßigen Einfluss, den dieses kleine Land seit Jahrzehnten im Nahen Osten ausübt. Aber für Menschen wie Netanyahu, seine Freunde in Saudi Arabien und die "einzigartigen" Ideologen im Deep State ist die Gefahr des Machtverlusts "existenziell" - selbst eine vernünftige, rationale und natürliche Neuordnung der Machtstrukturen.
Auch das iranische Staatsfernsehen bezeichnete Bibis Präsentation folgerichtig als Propaganda und Lügen. RT berichtet:
"Seine Anschuldigungen waren nicht neu, (...) voller haltloser Anschuldigungen (...) und Propaganda gegen die iranische Nukleararbeit", hieß es im staatlichen Fernsehen des Iran. Auf Twitter schrieb der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif, dass Netanjahu alte Anschuldigungen neu aufleben ließe, um das Nuklearabkommen zu torpedieren.
Ob Trump auf diesen Unsinn hereinfällt? Schwer zu sagen. Prinzipiell ist er eher dagegen, dass die USA als Weltpolizei auftreten und dadurch sinnlos Geld verschwenden. Zwar ist er gegen den Nukleardeal, das aber wahrscheinlich nur, weil für die USA nicht genug dabei herausspringt.

Deutschland und die EU hingegen zeigen sich eher zurückhaltend, was Bibis PowerPoint-Eskapaden betrifft. Richtigerweise erklärten sie, allein die Internationale Atomenergie-Organisation sei für die Überwachung des Nuklearabkommens und seiner Einhaltung verantwortlich - und die hat bis jetzt keine Unregelmäßigkeiten festgestellt.

Ob die an den Haaren herbeigezogenen Behauptungen Netanjahus diesmal die gewünschte Wirkung entfalten können? Wohl eher nicht. Auch das ist ein Zeichen für die Machtverschiebungen auf der Welt und besonders im Nahen Osten.