Der Protest gegen die Corona-Regeln der Regierung Macron hält an: Am achten Wochenende in Folge hat es landesweit Demonstrationen gegeben. Aber der Zulauf wird schwächer - und eine Mehrheit unterstützt den Präsidenten.
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In Frankreich haben am achten Wochenende in Folge insgesamt wieder mehr als hunderttausend Menschen gegen die verschärften Corona-Regeln demonstriert. Laut Innenministerium gingen am Samstag mehr als 140.000 Menschen auf die Straße, mehr als 18.000 davon in Paris.

Die Teilnehmerzahlen gingen in den vergangenen Wochen jedoch immer mehr zurück: Im Juli und August waren an mehreren Samstagen noch jeweils mehr als 200.000 Menschen auf die Straße gegangen.

Die Demonstrationen richteten sich gegen den von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung verlangten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test sowie die Impfpflicht bestimmter Berufsgruppen, darunter Beschäftigte im Gesundheitswesen. Der in der landesweiten Corona-App speicherbare Gesundheitspass wird mittlerweile unter anderem zum Besuch von Museen, Schauspielhäusern, Kinos, Cafés und Restaurants sowie bei Reisen per Fernzug oder Flugzeug verlangt.

Zwei von drei Menschen vollständig geimpft

In dem Land mit 67 Millionen Einwohnern sind inzwischen zwei Drittel der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft, 72,3 Prozent haben eine erste Impfdosis erhalten. Parallel dazu sinkt die Zahl der Klinikeinweisungen von Corona-Patienten, und die Sieben-Tage-Inzidenz ist rückläufig.

Laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage von Odoxa-Backbone Consulting für die Tageszeitung Le Figaro sind 67 Prozent der Franzosen für die Einführung des Gesundheitspasses.