Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will laut einem Medienbericht Insolvenz beantragen. Hintergrund sind die gravierenden Probleme des Eigentümers, der österreichischen Signa-Gruppe. Noch am Wochenende hatte der Betriebsrat der Kaufhausgruppe das Unternehmen für zukunftsfähig erklärt.

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© Jens Kalaene/dpaKarstadt in Berlin-Charlottenburg im Dezember 2023
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will am Dienstag Insolvenz anmelden. Das berichtet n-tv. Der Sender beruft sich auf das Umfeld des österreichischen Unternehmers René Benko, zu dessen Signa-Gruppe die Kaufhausgruppe gehört.

Signa befindet sich schon seit längerem in Schwierigkeiten. Mehrere Teile der Unternehmensgruppe sind insolvent. Trotzdem hatte der Betriebsrat von Karstadt Kaufhof das Unternehmen noch am Sonntag als zukunftsfähig bezeichnet.

Betriebsratschef Jürgen Ettl erklärte, Galeria könne einem Investor zwischen 6 und 17 Prozent Rendite bieten:
"Garantieren können wir in schlechten Zeiten drei Prozent und in guten Zeiten mindestens sechs."
Allerdings müssten dafür unter anderem die Mieten an den Signa-Standorten auf ein marktübliches Niveau gesenkt werden. Signa vermietet seinem Tochterunternehmen Galeria Karstadt Kaufhof 18 Warenhäuser - angeblich zu deutlich überhöhten Preisen.

Der Betriebsrat hatte die Mitarbeiter des Unternehmens bereits auf einen weiteren Arbeitsplatzabbau in der Essener Unternehmenszentrale vorbereitet. Ettl sagte:
"Für mich als Betriebsrat ist das hart. Ich möchte gerne jeden Arbeitsplatz erhalten. Aber in unserer Lage darf es auch für Betriebsräte keine Denkverbote geben."
In den vergangenen Jahren war Galeria Karstadt Kaufhof bereits zweimal zahlungsunfähig. Das unter Druck geratene Warenhaus-Unternehmen sollte von Signa eine Hilfszahlung in Höhe von 200 Millionen Euro erhalten. Die aktuelle Krise der Signa-Gruppe macht die Auszahlung dieses Betrages unwahrscheinlich.