In Schulklassen, die in Gesundheit unterrichtet werden, sinkt die Zahl übergewichtiger Kinder.

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Wenn Kinder in der Schule Gesundheitsunterricht haben, ernähren sie sich gesünder, ergab eine Studie.
HEIDELBERG (mm). Mit dem Unterrichtsfach "Gesundheit" haben Wissenschaftler der Universitätsklinik Heidelberg es geschafft, Schulkinder im Rhein-Neckar-Kreis zu einer gesünderen Ernährung anzuhalten.

Zwei Jahre nach Abschluss der ersten Studie in Grundschulen sind in der Projektgruppe deutlich weniger Kinder übergewichtig als in der Kontrollgruppe, die nicht am Programm teilgenommen hat. Das Projekt wurde von der Dietmar Hopp Stiftung mit 640.000 Euro gefördert.

Zwei Vergleichsgruppen

An der Studie nahmen 444 Erst- und Zweitklässler aus insgesamt neun Grundschulen im Rhein-Neckar-Kreis teil. Zu Beginn erfassten die Kinderärzte des Universitätsklinikums Gewicht, Größe, Blutdruck, Taillen- und Hüftumfang der Kinder.

Die Schüler wurden zufällig und klassenweise in zwei Gruppen eingeteilt: 249 Kinder durchliefen in ihrer Klasse das Präventionsprogramm, die übrigen 195 Schüler bildeten die Vergleichsgruppe, die nur an den Folgeuntersuchungen nach einem und nach zwei Jahren teilnahmen.

"Im Verlauf von zwei Jahren sank der Anteil übergewichtiger Kinder in der Projektgruppe von rund 18 auf 13 Prozent signifikant ab, während er in der Kontrollgruppe anstieg", erklärt Projektleiterin und Ernährungswissenschaftlerin Silke Lichtenstein.

Präventionsprogramm in der Schule senkt Risiko für Übergewicht

"Damit haben wir erstmals wissenschaftlich belegt, dass ein schulbasiertes Präventionsprogramm bei Grundschülern das Risiko, Übergewicht zu entwickeln, anhaltend senkt", ergänzt Dr. Jürgen Grulich-Henn, Oberarzt am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin und Leiter der Studiengruppe.

Die Ergebnisse würden vermutlich mittelfristig Auswirkungen auf die Gestaltung von Unterrichtsplänen an Grundschulen haben, ist er überzeugt.