Das Hochwasser von vergangener Woche im Berner Oberland hat Schäden von mindestens 30 Millionen Franken verursacht. Versicherungen, Bahnen und der Kanton Bern ziehen Bilanz. Die Arbeiten zur Wiederinstandsetzung werden noch lange andauern.
Beschädigter Tunnel
© keystoneDer Verkehr fliesst nur einspurig durch den provisorisch reparierten Mitholztunnel.

Insgesamt haben die Fluten im Berner Oberland 30 bis 35 Millionen Franken Schaden an Häusern, Möbeln, Strassen und Schienen angerichtet. Es wird von weiteren Kosten bei Gemeinden und Versicherungen ausgegangen.

Laut der bernischen Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer werden alleine schon die Schäden an der Kantonsstrasse nach Kandersteg auf sechs bis acht Millionen Franken geschätzt.

BLS erlitt grossen Schaden

Die Berner Oberland Bahnen und die Zentralbahn schätzen die Schäden an ihren Anlagen auf zwei bis vier Millionen Franken. Der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) haben die Wassermassen noch mehr Schaden zugefügt: Der Schaden an der Lötschberglinie betrage fünf bis sechs Millionen Franken.

Ausserdem kommen noch rund zehn Millionen Franken, welche die Gebäudeversicherung Bern ihren Kunden auszahlen dürfte, und fünf Millionen Franken, welche die Schweizerische Mobiliar aufwenden muss, dazu. Diese Zahlen haben Sprecherinnen der beiden Unternehmen bekanntgegeben.

Reparaturarbeiten im Gang

Die stark beschädigte Kantonsstrasse im Kandertal soll noch vor Weihnachten wieder voll in Betrieb gehen. Und die Bahn soll ab kommendem Montag wieder fahren.

Nach Angaben des VBS verlängert die Armee ihren Einsatz in den Unwettergebieten im Berner Oberland und im Wallis bis Ende Oktober. Die 150 Soldaten befreien im Kander- und im Lötschental Strassen und Bachläufe von Schwemmgut. Sie errichten ausserdem in Mitholz in der Gemeinde Kandergrund im Berner Oberland eine Notbrücke. Diese soll nach maximal eineinhalb Jahren durch eine neue zivile Brücke ersetzt werden.

(sda/nigs)