Tegucigalpa - In Mittelamerika sind durch die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage gemäss einer neuen Bilanz mindestens 123 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Honduras sind 56'000 Menschen von dem seit zehn Tagen andauernden Regen betroffen.
Bild

Fast 12'000 mussten in Sicherheit gebracht werden. Dies teilte das Krisenzentrum in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa am Donnerstag (Ortszeit) mit. Präsident Porfirio Lobo sagte den Betroffenen Unterstützung beim Wiederaufbau der zerstörten Häuser zu. In der Nacht zu Freitag liessen die Niederschläge nach. Am heftigsten betroffen war zuletzt die honduranische Pazifikküste. Insgesamt wurden in Honduras mehr als 2000 Häuser schwer beschädigt oder zerstört, 44 Strassen und 28 Brücken wurden teilweise unpassierbar. Ausserdem vernichtete der Regen die Ernte auf mehr als 40 Quadratkilometern, die Wasser- und Stromversorgung im Katastrophengebiet wurde unterbrochen.

El Salvador: Ein Zehntel des Landes unter Wasser

In El Salvador hatte der Regen zehn Prozent des Territoriums unter Wasser gesetzt, 70 Prozent der Gemeinden des Landes meldeten Schäden, 4 Brücken wurden weggespült, 14 schwer beschädigt. Der Leiter des salvadorianischen Zivilschutzes, Jorge Meléndez, berichtete am Donnerstag vor den Medien von 34 Toten und fast 52'000 Obdachlosen. Rund 150'000 Menschen seien in El Salvador von dem Regen betroffen. El Salvadors Präsident Mauricio Funes besuchte am Donnerstag den besonders betroffenen Osten des mittelamerikanischen Landes.

In der Nacht zu Freitag liessen die Niederschläge auch in Guatemala nach. Dafür kam eisiger Wind auf, der den Menschen in den Katastrophengebieten zu schaffen machte. Die Behörden meldeten 38 Tote und eine halbe Million von Überschwemmungen Betroffene.

Hochwasser auch in Mexiko

Nach heftigen Regenfällen haben auch im mexikanischen Bundesstaat Tabasco mindestens 120'000 Menschen mit Überschwemmungen zu kämpfen. Die Rede ist von der schlimmsten Hochwasserkatastrophe seit 1955 in der südöstlichen Provinz. Die Wassermassen haben zwölf Gemeinden überflutet und hohe Sachschäden angerichtet. Seit Monatsbeginn seien die Pegelstände im Fluss Rio Grijalva so stark angestiegen wie nie zuvor, sagte Mexikos Staatspräsident Felipe Calderón in Tabascos Hauptstadt Villahermosa. In zwölf Gemeinden musste nach den Worten des Präsidenten bereits der Notstand ausgerufen werden. Zwei weitere bereiteten sich auf die höchste Alarmstufe vor. Viele Flüsse sind durch den starken Regen über die Ufer getreten. Etliche Weiden, Wohnhäuser und Schulen wurden überflutet und können nicht mehr genutzt werden. In den überschwemmten Gebieten wurde die Bevölkerung inzwischen mit Kleidern und Medikamenten versorgt.

sda