Bevor das Lager der Protestbewegung „Occupy Los Angeles“ geräumt wurde, waren bereits verdeckte Ermittler der Polizei im Einsatz. Sie suchten in den Zelten der Aktivisten vor allem nach Waffen und wurden offenbar fündig.
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Fast ein Dutzend verdeckter Ermittler sollen das Lager der Occupy-Bewegung in Los Angeles ausgespäht haben, berichtete die Los Angeles Times. Die Zeitung bezog sich auf eine anonyme Quelle innerhalb der Polizei, der zufolge die Ermittler aber nicht in dem Lager übernachtet hätten. Die Beamten hätten herausfinden wollen, ob die Demonstranten planten, Widerstand zu leisten oder Waffen gegen die Beamten einzusetzen. Der „City News Service“ berichtete, einige Aktivisten hätten Bambusspeere und andere potenziell gefährliche Waffen vorbereitet, die dann aber nicht eingesetzt wurden.

Die Polizei verwies darauf, dass die Occupy-Treffen öffentlich gewesen seien. Der Demonstrant Mario Brito sagte der Zeitung, er sei nicht überrascht über die Enthüllung, die „der McCarthy-Ära der 50er-Jahre“ entspreche.

Die Staatsanwaltschaft von Los Angeles erhob unterdessen Anklage wegen kleineren Vergehen gegen 27 weitere Festgenommene aus dem Occupy-Lager. Zumeist ging es um die Weigerung, den Aufforderungen der Polizei Folge zu leisten, oder um illegale Versammlung. Bei der Räumung am Mittwoch waren fast 300 Menschen festgenommen worden.

dn/dapd/AP