Kamen. Die Entwarnung kam gegen halb elf am Freitagmorgen: Die Bombe, die auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle Ecke Ostring/Ängelholmer Straße gefunden wurde (wir berichteten), ist entschärft. „Ohne Komplikationen“, wie Karl-Friedrich Schröder vom Kampfmittelräumdienst kommentiert.

„Bombe und Zünder waren sehr gut erhalten. Deshalb gab es keine Probleme“, so Schröder. Sogar die Beschriftung der Bombe sei noch lesbar gewesen. Dass es sich um eine amerikanische Bombe mit 250 Kilo Sprengkraft handelte, konnten die Experten zuvor allerdings auch ohne Schrift schon bestimmen.

Zwölf Anwohner im Ausweichquartier

Eine knappe halbe Stunde dauerte die Entschärfung, dann verkündete die Feuerwehr per Lautsprecher die Aufhebung der Evakuierungszone. Damit konnten die zwölf evakuierten Anwohner, die die Zeit im Ausweichquartier verbrachten, wieder in ihre heimischen vier Wände zurückkehren.

Ab acht Uhr hielten dort Mitarbeiter des DRK in der Sporthalle des Gymnasiums an der Ängelholmer Straße Kaffee, Tee, kalte Getränke und Gebäck für die Evakuierungsgäste bereit. Die ersten trudelten dann auch gegen viertel vor neun ein. Mit weihnachtlich gedeckten Tischen kam unter den zwölf Anwohnern fast ein bisschen Adventsstimmung auf.

Vertrauen in die Feuerwehr

Entsprechend entspannt betrachteten die Anwohner der Sperrzone auch ihren ungeplanten Aufenthalt. „Man lernt seine Nachbarn besser kennen“, sagt einer der Anwohner schmunzelnd. Befürchtungen, die Bombe könnte explodieren, hatte keiner von ihnen. „Ich vertraue den Männern von der Feuerwehr“, sagt eine Bewohnerin, „die haben doch Erfahrung mit solchen Sachen und wissen, was sie tun“.

So reibungslos wie die eigentliche Entschärfung verlief zuvor schon die Evakuierung der Sperrzone rund um den Bombenfund, so Stadtsprecher Hanno Peppmeier. Die meisten Anwohner hatten schon vor neun Uhr ihre Wohnungen verlassen, zwei bettlägerige Anwohner wurden kurzfristig ins Hellmigkrankenhaus gebracht. Auch die Agentur für Arbeit war auf die Evakuierung vorbereitet und hatte frühzeitig das Gebäude geräumt.

Die gerade entschärfte Bombe ist jedenfalls nicht der letzte Blindgänger, der noch auf Kamener Stadtgebiet schlummert, sagt Stadtsprecher Peppmeier. Auch im kommenden Jahr könne noch die ein oder andere Entschärfung anstehen.