Zwei Monate nach dem Augsburger Polizistenmord hat die Polizei zwei Verdächtige festgenommen. Sie wurden von Spezialkräften zeitgleich an verschiedenen Orten gefasst und leisteten keinen Widerstand.
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© dpaMit diesem Motorrad flüchteten die Täter in Augsburg

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, wurden die zwei Verdächtigen Donnerstagmittag in Augsburg und Friedberg festgenommen. Sie seien von dem Zugriff vollkommen überrascht gewesen und hätten keinen Widerstand geleistet.

Wie die Münchner Abendzeitung berichtet, standen die Verdächtigen wohl seit längerem im Visier der Ermittler. Sie werden demnach im Augsburger Polizeipräsidium vernommen und sollen am Freitag dem Haftrichter vorgeführt werden. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks gibt es derzeit keine Hinweise auf Verbindungen zur Russenmafia oder zur Neonazi-Szene, vielmehr sollen die mutmaßlichen polizeibekannten Täter aus dem Augsburger Kriminellenmilieu stammen. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kommentierte die Ereignisse mit den Worten: „Wir haben möglicherweise einen Fahndungserfolg. Das freut mich ganz besonders.“

Der Polizeibeamte Mathias V. war am 28. Oktober erschossen worden, als er mit einer 30-jährigen Kollegin auf einem abgelegenen Parkplatz zwei verdächtige Männer kontrollieren wollte, die jedoch sofort auf einem Motorrad flohen. Nachdem sie auf einem Waldweg gestürzt waren, eröffneten die Täter das Feuer auf die Polizisten. V. wurde mehrfach an Hals und Kopf getroffen, obwohl er eine schusssichere Weste trug. Seine Kollegin wurde durch einen Streifschuss verletzt.

Bei der Soko „Spickel“ gingen über 700 Hinweise ein, die Fahndung wurde auf den Großraum Augsburg und Ingolstadt konzentriert. Insgesamt ist eine Belohnung von 100 000 Euro ausgesetzt. Weitere Details wollen Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitagnachmittag auf einer Pressekonferenz bekannt geben.

cp/hal/dapd