Zehn Monate nach dem dramatischen Tsunami vor Japan treibt jetzt ein gewaltiger Teppich von Wrackteilen vor den Küsten der USA und Kanadas. Das gewaltige Trümmerfeld sei so groß wie der Bundesstaat Kalifornien, also deutlich größer als Deutschland.
Tsunamiwelle
© dpa / EPA/AFLO/Mainichi Newspaper/Archiv

Die Teile des treibenden Teppichs hätten eindeutig nach Japan zurückverfolgt werden können, meldet CNN am Mittwoch.

So seien Bojen angeschwemmt worden, die an einer japanischen Austernfarm befestigt gewesen waren. Vor Vancouver Island in Kanada wurde nach Angaben der kanadischen Zeitung Vancouver Sun Holz mit japanischem Exportstempel gefunden. Viele andere Überreste seien noch angeschwemmt worden, das meiste treibt jedoch vor der Küste im Meer und hat in den vergangenen zehn Monaten die etwa 7500 Kilometer zurückgelegt. Mit der Strömung war das Trümmerfeld also etwas schneller als einen Kilometer in der Stunde.

„Wir müssen erst einmal die Dimension dieses Problems verstehen“, sagte der Wissenschaftler Michio Kaku dem Sender CNN. „Der Teppich von dieser japanischen Tragödie hat die Größe des Staates Kalifornien“, sagte der Physiker. Radioaktives Material dürfte zwar nicht dabei sein. „Aber wir haben gefährliche Stoffe darunter, etwa giftige Chemikalien. Und auch Leichenteile könnten dabei sein. Bitte bedenken Sie, dass 3700 Japaner immer noch vermisst werden und vermutlich ins Meer gespült wurden.“

Ein weiteres Problem seien besonders große Wrackteile, selbst ganze Boote. Die könnten jahrelang umhertreiben und die Schifffahrt gefährden oder die Unterwasserwelt, etwa empfindliche Korallenriffe, beschädigen.

dpa