Washington - Drogenabhängige besitzen einer neuen Studie zufolge inhärente Deformationen des Gehirns. Bei Süchtigen fänden sich Anomalien im Hirn, die auch bei ihren Geschwistern auftauchten, somit also familiär bedingt seien und nicht durch die Drogen verursacht wurden, schrieben Forscher der britischen Universität Cambridge in einer am Donnerstag im US-Fachmagazin Science veröffentlichten Studie.

Es sei anzunehmen, dass diese Anomalien die Suchtanfälligkeit erhöhten - die Geschwister aber aus anderen Gründen der Neigung zum Drogenkonsum widerstehen konnten, hieß es in der Studie unter Leitung von Karen Ersche. "Die individuelle Prädisposition, von stimulierenden Drogen abhängig zu werden, könnte von Anomalien im Gehirn verbunden mit Selbstkontrolle gesteuert werden", schrieben die Forscher in Science.

Die Forscher untersuchten für die Studie 50 Geschwisterpaare, bei denen der eine Teil drogenabhängig war und der andere Teil keine Erfahrung mit Drogen hatte. Zudem testeten sie 50 gesunde, nicht miteinander verwandte Paare als Vergleichsgruppe. Bei dem Test der Reaktionsfähigkeit der Geschwisterpaare zeigte sich, dass beide Teile eine schwache Kontrolle ihrer Impulse hatten. Bei Untersuchungen ihres Hirns zeigte sich, dass ein Hirnteil verformt war.

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