Vor knapp zwei Jahren wird ein aus Wuppertal stammender Deutscher von einer Drohne der USA getötet. Nun prüft die Bundesantwaltschaft den Fall - es ist das erste Mal, dass in Deutschland wegen eines Drohnenangriffs ermittelt wird.
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© APDie USA setzten regelmäßig Drohnen zur Bekämpfung von Terroristen Zivilisten ein.
Die Bundesanwaltschaft hat erstmals ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit einem Drohnenangriff eingeleitet. Die Behörde prüft, ob es sich bei der Tötung eines 20-jährigen Deutschen 2010 in Pakistan um einen Verstoß gegen das Völkerrecht handelt. Ein Sprecher bestätigte am einen entsprechenden Bericht der Berliner Tageszeitung. Die Ermittlungen richten sich gegen "Unbekannt". Drohnenangriffe in der Region werden regelmäßig von den USA durchgeführt.

Der aus Wuppertal stammende Bünyamin E. war Medienberichten zufolge im Oktober 2010 im Nordwesten des Landes bei einem Angriff mit einer unbemannten Drohne ums Leben gekommen. Er hielt sich mit einer Gruppe von Islamisten in Pakistan auf.

Es lägen Anhaltspunkte vor, dass das Geschehen im Zusammenhang mit einem bewaffneten Konflikt im Sinne des Völkerrechts stand, sagte der Behördensprecher. Der Generalbundesanwalt sei verpflichtet, den Sachverhalt auf einen etwaigen Verstoß gegen das "Konfliktsvölkerrecht" zu untersuchen.

Quelle: n-tv.de, dpa