Die britische Royal Bank of Scotland wird mit heftigen Strafen rechnen müssen. Nach vorangeschrittenen Untersuchungen der britischen Finanzaufsicht gab der Vorstandschef der Bank nun an, dass man in den Libor-Skandal verwickelt sei. Barclays musste 290 Millionen Pfund Strafe zahlen.
Royal Bank of Scotland
© Flickr/ell brownDie Untersuchungen der britischen Finanzaufsicht sind der RBS wohl zu heiß geworden. Nun gaben sie eine Verwicklung in den Libor-Skandal zu - wohl, um die Strafen zu minimieren.
Die Libor-Affäre nimmt wieder an Fahrt auf. Am Montag teilte der Vorstandschef der Royal Bank of Scotland (RBS), Stephen Hester, mit: „RBS ist eine der Banken, die im Libor-Skandal gefangen sind“. Die größtenteils verstaatlichte, britische Bank sei Gegenstand von Untersuchungen der britischen Finanzaufsicht FSA. Wie hoch die Strafen im Fall der Bank ausfallen könnten, wollte der Vorstandschef nicht einschätzen.

Barclays musste 290 Millionen Pfund an die britische und amerikanische Aufsichtsbehörde zahlen. Wie bei der Deutschen Bank könnten auf die Royal Bank of Scotland aber grundsätzlich Strafen und Kosten in Höhe von 1,06 Milliarden Euro zukommen (hier). Da sich die Bank nun aber kooperativ zeigte, kann sie möglicher Weise mit einer Strafmilderung wie bei Barclays rechnen. Die Deutsche Bank hat bereits ohne offizielles Eingeständnis einer Schuld eine Kronzeugenschaft beantragt (hier). Auf zwei Ex-Mitarbeiter der Deutschen Bank könnten sogar Verhaftungen zukommen (mehr hier).