Der Verteidigungsminister plant, die deutschen Truppen mit bewaffneten unbemannten Flugsystemen auszustatten. Bisher verfügen sie lediglich über Aufklärungsdrohnen - die zudem nur geleast sind.
Kampfdrohne
© DPADas Verteidigungsministerium will Predator-Drohnen aus den USA kaufen
Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere plädiert dafür, die Bundeswehr mit sogenannten Kampfdrohnen auszurüsten. Der Zeitung Die Welt sagte er: "Der Sache nach ist eine Drohne doch nichts anderes als ein Flugzeug ohne Pilot." Flugzeuge dürften Waffen tragen. "Warum also sollen unbemannte Flugsysteme das nicht dürfen? Das erschließt sich mir nicht."


Kommentar: Diesen Gedankengang muss man nicht verstehen.


Letztlich seien Torpedos oder Raketen, die sich ihr Ziel selbst suchten, ebenfalls unbemannte Waffen. Drohnen seien daher qualitativ nichts Neues und zudem zielgenauer, so dass Fehltreffer vermieden und unbeteiligte Dritte besser geschützt würden.

Drohnen für Afghanistan sind nur geleast

Bisher hat die Bundeswehr bis 2014 für den Afghanistan-Einsatz drei israelische Heron-Aufklärungsdrohnen geleast. Für die Zeit ab 2015 erwägt das Ministerium den Kauf amerikanischer Drohnen des Typs Predator B, die sowohl Waffen tragen als auch Aufklärung leisten können. Alternativ wäre auch die Beschaffung des ebenfalls bewaffneten Heron-Nachfolge-Modells Heron TP möglich. Eine Entscheidung soll voraussichtlich im Herbst fallen.

Insgesamt will die Bundeswehr auf lange Sicht 16 Drohnen beschaffen. Der vom US-Konzern General Dynamics gebaute Predator B ist das Nachfolgemodell des Predator, der unter anderem in Afghanistan, Pakistan und dem Irak zum Einsatz kommt. Heron TP wird vom Unternehmen Israel Aerospace Industries (IAI) produziert.

Zugleich loten Deutschland, Frankreich und Großbritannien Möglichkeiten zum Bau einer europäischen Drohne aus, die ab 2020 einsatzfähig sein könnte.

fw/Reuters