Tripolis (Reuters) - In der libyschen Hauptstadt Tripolis hat es erstmals seit dem Sturz von Machthaber Muammar Gaddafi im vergangenen Jahr einen tödlichen Bombenanschlag gegeben.

Am Sonntag kamen bei der Explosion von drei Autobomben mindestens zwei Menschen ums Leben. Die Sprengsätze seien in der Nähe von Regierungsgebäuden explodiert, teilten Vertreter der Sicherheitsbehörden mit.

Die erste Bombe explodierte in der Nähe der Verwaltung des Innenministeriums. Getötet worden sei dort niemand. Ein weiterer in einem Auto versteckter Sprengsatz sei nicht detoniert, sagten die Behördenvertreter. Wenige Minuten später explodierten vor dem ehemaligen Hauptquartier einer Polizeischule für Frauen, das vom Verteidigungsministerium für Vernehmungen und Inhaftierungen genutzt wurde, zwei weitere Sprengsätze. Zwei junge Männer seien ums Leben gekommen, zwei weitere Menschen seien verletzt worden.

Die Bomben detonierten am frühen Morgen mitten in Wohngebieten im Zentrum von Tripolis, als sich zahlreiche Menschen auf die Feiern zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan vorbereiteten. In Libyen kommt es auch nach der ersten freien Wahl seit mehr als vierzig Jahren im Juli immer wieder zu Gewaltausbrüchen. Erst kürzlich hatte das Internationale Rote Kreuz seine Arbeit in Teilen des Landes eingestellt, nachdem eine Einrichtung der Hilfsorganisation mit Granaten und Raketen angegriffen worden war. Der Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi hat ein Machtvakuum hinterlassen, das lokale Milizen und andere bewaffnete Gruppen ausnutzen. So kommt es immer wieder zu Schießereien und Explosionen.