Terry Jones, Hassprediger, Koranhasser, Pastor
© dpaDer als Koranhasser bekanntgewordene Pastor Terry Jones aus Florida
Der christliche Extremist Terry Jones hat das gegen ihn verhängte Einreiseverbot der Bundesregierung scharf kritisiert. Seine Botschaft an Muslime: "Wir werden beleidigt, ihr werdet beleidigt.”

Der evangelikale Pastor und christliche Extremist Terry Jones ist enttäuscht über das Einreiseverbot in Deutschland.

"Ich würde gerne nach Europa und nach Deutschland kommen", sagte der Amerikaner der "Welt". Die rechtsextreme Gruppe "Pro Deutschland" habe ihn zu einer Konferenz in Berlin eingeladen, um über den radikalen Islam zu sprechen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Guido Westerwelle hatten angesichts der weltweiten Proteste von Seiten der Muslime gegen einen umstrittenen Mohammed-Film erklärt, der als Islamhasser bekannte Amerikaner Jones sei in Deutschland nicht willkommen.

Friedrich hat Einreiseverbot verhängt

Wegen der Sorge um die öffentliche Ordnung hatte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ein Einreiseverbot gegen den populistischen Islamkritiker verhängt, bestätigte Friedrichs Sprecher.

Eine Einreise des Pastors würde den deutschen Interessen widersprechen. "Provokation und Intoleranz gegenüber Religionen werden wir nicht dulden", hieß es. Das Verbot sei auf Grundlage des Schengen-Abkommens und des deutschen Aufenthaltsrechts ergangen.

Inzwischen hat "Pro Deutschland" angekündigt, den umstrittenen Film "Unschuld der Muslime" auch in Deutschland zeigen zu wollen.

Seither ist eine Debatte losgetreten worden, ob der Film, der in der muslimischen Welt gewaltsame Protesten mit Todesopfern ausgelöst hat, in Deutschland gezeigt werden darf.

"Klare Botschaft an die Muslime"

Das von der Bundesregierung verhängte Einreiseverbot sei "der Anfang vom Ende der westlichen Gesellschaft", sagte Jones der Welt. "Wir sollten eine klare Botschaft an die Muslime senden: Wir werden beleidigt, ihr werdet beleidigt", so der Pastor, "Wir müssen lernen damit zu leben."

Den Film "Unschuld der Muslime" habe er gesehen, sagte Jones, er kenne auch den Produzenten und habe schon oft mit ihm gesprochen. "Die Meinungsfreiheit ist der Kern unserer Gesellschaft", sagte Jones weiter.

"Es geht nicht darum, ob dieser bestimmte Film gezeigt wird. Es geht darum, wofür dieser Film steht."

Koranverbrennung mit schrecklichen Folgen

Terry Jones, der einer christlichen Splittergruppe im US-Bundesstaat Florida vorsteht, hatte einen weltweiten Sturm der Entrüstung ausgelöst, als er 2010 am Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September den Koran verbrennen wollte.

Er sagte die Aktion zunächst ab, holte sie dann aber wenige Monate später nach. Diese Verbrennung hatte zu gewaltsamen Protesten in Afghanistan geführt, bei denen mehr als 20 Menschen ums Leben kamen.

Jones soll zu den Unterstützern des umstrittenen Videos gehören, das seit Tagen für gewalttätige Demonstrationen in der islamischen Welt führt.

WON