In Syrien sind die Kämpfe zwischen der Armee und den Rebellen bereits vor dem offiziellen Ende einer Waffenruhe wieder eskaliert.

Bei einem Autobombenanschlag in der Hauptstadt Damaskus wurden mindestens zehn Menschen getötet.

Regierung und Aufständische machten sich gegenseitig für die Verstöße gegen die viertägige Feuerpause während des islamischen Opferfests verantwortlich. Seit dem Freitagmorgen starben nach Angaben von Aktivisten mindestens 500 Menschen.

UN-Vermittler Lakhdar Brahimi sagte bei einem Treffen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow in Moskau:
Ich nenne das, was in Syrien passiert einen Bürgerkrieg. Interessanterweise ist aber genau dies die vielleicht einzige Sache, in der sich die Konfliktparteien einig sind: das es kein Bürgerkrieg ist. Ich sah eine Frau im Fernsehen, die erzählte, dass einer ihrer Söhne in der regulären Armee kämpfe, während der andere für die Freie Syrische Armee kämpft. Wenn das kein Bürgerkrieg ist, was dann?
Die syrischen Streitkräfte beschuldigten unterdessen die Rebellen, das Land zu “zerstören”. Es gebe genügend Beweise, dass diese gegen die Feuerpause verstoßen hätten. Die Rebellen hingegen verwiesen auf tödliche Luftschläge der Regierungstruppen.

Am vierten und letzten Tag der Waffenruhe berichteten die oppositionellen Menschenrechtsbeobachter in London erneut über Einsätze von Kampfflugzeugen im Umland von Damaskus und in der Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze.

Gekämpft wurde demnach auch weiter in Aleppo, Homs, Daraa und Hama.