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© AP (Mary Altaffer)Trampeltier - Rick Gorka? Und dahinter Trampeltier - Romney?
Nach Patzern auf seine Reise stand der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney unter scharfer Beobachtung. In Warschau leistete er sich keinen Fauxpas. Dafür sein Pressesprecher Rick Gorka.

Wien/Warschau/hd. Mitt Romney stand unter verschärfter Beobachtung: Nach den Patzern auf den ersten zwei Stationen seiner Reise warteten internationale Medien nur darauf, dass der republikanische US-Präsidentschaftskandidat auch in Warschau, dem dritten und letzten Stopp, ein passendes Fettnäpfchen finden würde.

Doch diesmal gab sich Romney keine Blöße: Statt wie in London seine Gastgeber zu düpieren (durch herablassende Bemerkungen zur Organisation der Olympischen Spiele), streute er diesmal dem Gastland Rosen, dessen Übergang vom Kommunismus zur Demokratie er als „beispielhaft für die ganze Welt“ pries.

Dass der Kandidat zum Abschluss der Reise doch noch für negative Schlagzeilen sorgte, hat er seinem Pressesprecher Rick Gorka zu verdanken: Der verlor die Nerven, als Reporter Romney nach einer Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten abpassten und zu seiner Pannenserie befragen wollten. Die mitgereisten Journalisten dürften etwas ungeduldig gewesen sein, da Romney ihnen seit vergangenem Donnerstag, dem Beginn seiner Reise, keine Fragen mehr beantwortet hatte, wie das US-Nachrichtenportal Politico berichtet.

„Verpiss dich“, fuhr der Sprecher einen Reporter an, und er schickte noch das Götz-Zitat und den Hinweis hinterher, dass man an dieser dem polnischen Volk heiligen Stätte bitte schön etwas Respekt zeigen möge - während Romney mit stoischer Ruhe zur Limousine ging und einstieg, als würde er von dem Vorfall nichts mitbekommen. Gorka versuchte später, die Sache ins Lot zu bringen und entschuldigte sich telefonisch bei den Journalisten: Er habe sich unangemessen verhalten.

Romney war in Polen mit Ex-Präsident Lech Walesa, Premier Donald Tusk und Außenminister Radoslaw Sikorski zusammengetroffen. Auch ein Empfang bei Staatspräsident Bronislaw Komorowski stand auf dem Programm.

Verärgerte Palästinenser

Für Irritationen hatte Romneys zweiter Halt in Israel gesorgt, wo er Jerusalem als „Hauptstadt“ bezeichnete. Der Anspruch Israels auf Jerusalem als „ungeteilte Hauptstadt“ wird international nicht anerkannt, auch nicht vom engen Partner USA. Ein Teil Jerusalems ist völkerrechtlich besetztes Gebiet. Als Grund dafür, dass die Israelis wirtschaftlich erfolgreicher sind als die Palästinenser, machte Romney zur Verärgerung Letzterer „kulturelle Unterschiede“ aus.