Google muss Kundendaten ans FBI weitergeben, auch ohne richterlichen Beschluss. User dürfen darüber nicht informiert werden. Zuvor verlangten US- Sicherheitsbehörden bereits Schnittstellen bei Facebbok & Co. um heimlich in Userdaten und -verhalten zu schnüffeln.

Google muss dem FBI Kundendaten preisgeben, ohne dass ein richterlicher Beschluss vorliegt, ohne Nennung von Gründen und ohne dass der Kunde oder irgend jemand anders darüber informiert werden darf. Dieses National Security Letter (NSL) genannte Abrufverfahren existiert schon seit vielen Jahren, wurde jedoch nach den Anschlägen des 11. September 2001 im Patriot Act erweitert und seitdem häufiger genutzt.

Eine US-Bundesbezirksrichterin in San Francisco hat nun eine Beschwerde seitens Google gegen dieses Prozedere abgelehnt. Somit haben US-Sicherheitsbehörden nun direkten Zugriff auf Daten, welche User im Google-Imperium hinterlassen. Das betrifft Suchverhalten genauso wie Emails, G+ und viele andere Services, die von Goolge angeboten werden. Bisher ist unbekannt, ob Google veruchen wird, in einem neuen Verfahren die Abhör-Aktion zu verhindern.

Abhörschnittstellen bei Facebook & Co.

Bereits letztes Jahr hatte die US-Bundespolizei FBI die schnelle Einrichtung von Hintertüren in sozialen Netzen, VoIP-Telefonie, Instant-Messaging und bei E-Mail-Anbietern gefordert. So habe sich die Behörde mit Vertretern von Google, Yahoo, Facebook und anderen Dienste-Anbietern inoffiziell getroffen, um für das Vorhaben zu werben: Bei dem Treffen soll es um eine vom FBI entworfene Gesetzesvorlage gegangen sein, mit der Internet-Diensteanbieter verpflichtet werden sollen, ihre Dienste mit einer Abhörschnittstellen zu versehen.