Entwarnung auf des Deutschen liebste Ferien-Insel: Das wohl schlimmste Feuer in der Geschichte Mallorcas ist völlig unter Kontrolle. Doch der Schaden ist immens.
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© dpaVerbrannte Erde nahe im Tramuntana-Gebirges nahe Andratx auf Mallorca: In der zum Uneco-Weltnaturerbe gehörenden Region sind die Schäden besonders groß.
Madrid/Palma - Der wohl schlimmste Waldbrand in der Geschichte Mallorcas ist nach sieben Tagen endgültig unter Kontrolle. Das Gefahrenniveau sei auf Null herabgestuft worden, teilte die Naturschutzbehörde der Balearen (IBANAT) mit. Bei Temperaturen von bis zu 37 Grad im Schatten durften Einwohner und Touristen am Wochenende Strand und Sonne wieder unbekümmert genießen.

Als mutmaßlicher Verursacher des Feuers gilt ein 42-Jähriger, der nach einer Grillparty noch glühende Grillkohle unachtsam entsorgt haben soll. „Ich bin am Boden zerstört (...) Es tut mir sehr leid“, wurde der Mann von der Zeitung Ultima Hora zitiert. Der Mann wurde festgenommen.

In ganz Spanien gelten derzeit angesichts von Temperaturen von verbreitet mehr als 35 Grad Celsius hohe Warnstufen. Waldbrände kommen in Spanien aufgrund von hohen Temperaturen und Trockenheit häufig vor. Nach Angaben des Landeswirtschaftsministeriums brannten seit Jahresbeginn mehr als 17.000 Hektar Land nieder und damit dank eines feuchten Winters deutlich weniger als 2012. Im Vorjahreszeitraum waren es fast 153.000 Hektar gewesen.

Auch nordöstlich der spanischen Hauptstadt Madrid hatte zuletzt ein Großbrand 1750 Hektar Land zerstört. Das Feuer, das am Mittwoch auf einem Getreidefeld in der Nähe der Ortschaft Valdepeñas de la Sierra ausgebrochen war, wurde in der Nacht zum Freitag unter Kontrolle gebracht, wie die Regierung von Kastilien-La Mancha am Freitag mitteilte. 130 Anwohner hatten bereits am Donnerstagabend in ihre Häuser zurückkehren können. Die Feuerwehr blieb aber vor Ort, um die Lage weiter zu beobachten.

Nach der amtlichen Schätzung der Regionalregierung vernichteten die Flammen auf Mallorca im Naturparadies des Tramuntana-Gebirges 2335 Hektar Kiefern- und Steineichenwald. Es liegt im Nordwesten der spanischen Insel und gehört zum Unesco-Welterbe.

Nach der ersten Bilanz wäre es der schlimmste Waldbrand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1974. Die tatsächlich verbrannte Fläche müsse aber noch genau ermittelt werden, hieß es. Das bisher verheerendste Feuer auf Mallorca gab es 1992, als im östlichen Gebiet um Artà 1960 Hektar den Flammen zum Opfer fielen.

Zeitweilig war das Feuer in Nähe der Gemeinden Andratx, Estellens und Calvià von 800 Angehörigen der Feuerwehr, des Zivilschutzes und der Militärischen Nothilfeeinheit UME bekämpft worden.

Verletzte oder beschädigte Häuser gab es nicht. Der Brand hatte aber Panik ausgelöst. Mehr als 800 Einwohner und Touristen waren vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden. Am vergangenen Sonntag war unter anderem Estellencs komplett evakuiert worden.

dpa