In einer Ferienanlage nahe Disney World im US-Staat Florida gibt eine Villa erst krachende Geräusche von sich und verschwindet dann teilweise in einem Schlundloch. Verletzt wird niemand.
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Schreck in der Dunkelheit: In einem Ferienresort in der Nähe von Disney World in Florida ist die Erde unter einer Villa eingebrochen und hat das dreistöckige Hotelgebäude zum Teil einstürzen lassen. Verletzte gab es aber nicht, da das Haus nach ersten merkwürdigen Anzeichen geräumt worden war. Die Behörden zeigten sich am Montag besorgt, dass nun ein weiterer Teil des Hauses einsinken könnte, wie Einsatzleiter Tony Cuellar sagte.

Die Rettungskräfte waren am späten Sonntagabend zum Summer Bay Resort etwa 16 Kilometer westlich des Vergnügungsparks gerufen worden. Das Gebäude, in dem 20 Gäste untergebracht waren, gab zunächst komische Geräusche von sich. Auch barsten Fensterscheiben. Die Polizei evakuierte das Haus daraufhin.

Gegen 03.00 Uhr Ortszeit brach etwa ein Drittel des Gebäudes in sich zusammen. Unter dem Haus befinde sich ein großes Schlundloch von etwa zwölf bis 15 Metern Durchmesser, sagte Cuellar.

Vor dem Hauseinbruch wurden seltsame Geräusche und zerspringende Fensterscheiben bemerkt, weshalb man die Bewohner evakuierte. Da alle Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht waren, ist niemand verletzt worden. 24 Wohneinheiten befinden sich in dem Haus, ungefähr 20 Gäste wohnten momentan darin. Sogar eine Nachbarsvilla wurde aus Sicherheitsgründen geräumt.

Luis Perez, der sich in einer Nachbarvilla des sinkenden Hauses befand berichtete, wie er zu der Rezeption gehen wollte, als er plötzlich Feuermänner und Polizisten auf der Straße sah. "Ich ging in deren Richtung und da konnte man das schiefe Gebäude und einen riesigen Riss an der Hausbasis sehen", zitieren ihn die lokalen Nachrichten WCPO.

Florida immer wieder betroffen

In einem Interview mit dem Sender ABC in der Sendung "Good Morning America" erzählte einer der Gäste, Maggie Ghanny, sie habe bei dem ersten Krachen geglaubt, es handle sich um auf dem Flur rennende Kinder. "Dann hörte ich nur noch Leute schreien 'Raus aus dem Haus, raus aus dem Haus'".

"Es war eine völlig surreale Erfahrung", sagte eine weitere Augenzeugin dem TV-Sender CNN. Die Badewanne in ihrer Ferienwohnung habe plötzlich vom Boden abgehoben. Im Gang habe sie einen Mann gesehen, der seine Frau und sein Kind in dem einstürzenden Gebäude aus einem Zimmer befreien musste. 36 Menschen wurden in Sicherheit gebracht, berichtete der Sender CBS.

Erst im vergangen März ist ebenfalls in Florida, in dem Ort Brandon, ein 36-jähriger Mann mitsamt seinem Bett in ein Senkloch gebrochen. Die Rettung für den Mann verzögerte sich etwas, da die Einsatzkräfte aufgrund herrschender Einsturzgefahr nicht sofort den Bereich betreten konnten.

Schlundlöcher bereiten den Menschen in Florida immer wieder Probleme. Grund dafür ist der kalksteinhaltige Boden, der sich schnell in Wasser auflösen kann. Auf dem Kalkstein liegt eine Tonschicht, die Schlundlochbildung und Einsturzrisiko - je nach Dicke - noch erhöht. Jährlich entstehen Schäden in Höhe von Millionen Dollar.

In der russischen Stadt Samara traten im April 2013 gehäuft Sinklöcher auf. Überall in der Stadt soll der Boden nachgegeben haben und Autos so wie Busse darin verschluckt haben.

DW