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© Getty Images/F1online RFTiefkühlspinat wird gleich nach der Ernte eingefroren, enthält aber häufig Gifte wie Cadmium.
Tiefkühlspinat ist zwar praktisch, aber nicht immer gesund. Das zeigt die aktuelle Untersuchung von Öko-Test. Von 17 getesteten Produkten erhalten nur vier die Note "sehr gut" - und zwar ausschließlich Bio-Ware.

Die Hersteller werben häufig damit, dass ihr Spinat zum exakt richtigen Reifezeitpunkt geerntet wird, auch wenn der um zwei Uhr morgens ist. Frisch vom Feld wird das Gemüse gesäubert, blanchiert und gefrostet, so dass der Tiefkühlspinat mit allen seinen guten Inhaltsstoffen beim Verbraucher auf dem Teller landet. Doch neben Vitaminen und Mineralstoffen enthalten die Produkte eine Reihe von schädlichen Stoffen, wie Cadmium, Nitratoder Perchlorat.

Viermal "sehr gut" für Bio-Spinat

Öko-Test hat 17 Marken Tiefkühlblattspinat, darunter viele Bio-Produkte sowie Eigenmarken der Supermärkte und Discounter untersucht. Klassiker wie Spinat von Iglo oder vom Tiefkühldienst Bofrost wurden ebenfalls geprüft. Dabei zeigt sich, dass ein Drittel der Ware bedenklich hohe Mengen an schädlichen Stoffen enthielten. Nur viermal konnten die Tester die Note "sehr gut" vergeben - ausnahmslos für Bio-Ware. Testsieger sind „Alnatura Blatt-Spinat“, „Biotrend Bio Blattspinat“ von Lidl und „Gut Bio Blattspinat“ von Aldi Nord.

Höchstgrenze für Cadmium um das Doppelte überschritten

Ebenfalls viermal mussten die Tester "ungenügend" geben, etwa "Edeka Blattspinat ausgewählte Spinatsorten". Ein Cadmiumgehalt, der über dem Doppelten der gesetzlichen Höchstmenge lag, sowie erhöhte Nitrat- und Pestizidwerte wurden nachgewiesen. Edeka hat rasch reagiert und die Ware aus dem Sortiment genommen.

Rückstände aus Medikamenten im Spinat

Vor allem im TK-Spinat aus konventionellem Anbau fand Öko-Test:
  • Cadmium, giftiges Schwermetall.
  • Nitrat, vermutlich durch Düngemittel.
  • Nitrit, entsteht unter Wärme und durch Bakterien aus Nitrat, ist also ein Hinweis darauf, dass die Ware unsauber verarbeitet wurde. Aus Nitrit können sich wiederum krebserregende Nitrosamine bilden.
  • Perchlorat, eine Substanz, die in Schilddrüsenmedikamenten enthalten ist und die Aufnahme von Jod hemmt. Wie dieser Wirkstoff in das Gemüse kommt, ist noch nicht geklärt. Experten vermuten, es gelangt über das Wasser aufs Feld beziehungsweise ins Gewächshaushaus.
Den ausführlichen Test mit allen Ergebnissen finden Sie in der Februar-Ausgabe von Öko-Test.