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Tausende Menschen sind in Paris und Lyon gegen die Familienpolitik der sozialistischen Regierung Frankreichs auf die Straße gegangen. Mit Parolen wie "Für die Familie und das Kind" oder "Hollande, Dein Gesetz wollen wir nicht" protestierten sie dagegen, Lesben ein Recht auf künstliche Befruchtung einzuräumen oder die Leihmutterschaft zu legalisieren. Im April soll ein geplantes Familiengesetz das Kabinett passieren, in dem jedoch keiner dieser beiden Punkte vorkommt.

Zu der Demonstration hatte die konservative Vereinigung "Manif pour tous" ("Demo für alle") aufgerufen. Unter den Teilnehmern waren die Front-National-Abgeordnete Marion Maréchal-Le Pen, die Enkelin des Gründers der rechtsextremen Partei Jean-Marie Le Pen, sowie Henri Guaino, ehemaliger Berater des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy.

Die Unterstützer des Bündnisses "Manif pour tous" wollen nach eigenen Angaben das traditionelle Familienbild verteidigen. Der sozialistischen Regierung werfen sie "Familienfeindlichkeit" vor. Das konservative Bündnis stand auch an der Spitze der Protestbewegungen, die im vergangenen Jahr gegen die Einführung der Ehe für alle in Frankreich waren.

Rechtsextreme Gruppen beteiligt

Zwischen 2000 und 3000 Polizisten waren im Einsatz, um einen friedlichen Verlauf der Demonstrationen zu garantieren. Laut Medienberichten sollen zwölf Mitglieder einer rechtsextremistischen Partei festgenommen worden sein.

Bereits vor einer Woche hatten sich am vergangenen Sonntag rechte und rechtsextreme Gruppen an einem Protestmarsch beteiligt, unter ihnen auch katholische Gegner der Ehe für alle, Anhänger des umstrittenen Komikers Dieudonné, Nationalisten und EU-Gegner. Am Rande der Demonstration kam es zu Ausschreitungen. 19 Polizisten wurden dabei verletzt. Mehr als 200 Teilnehmer wurden festgenommen.