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© Helmut Seller
Ein 17 Jahre alter Schüler ist auf einem Bahnübergang zwischen Offenburg und Ortenberg von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Die Ermittlungen zu dem tragischen Unglück dauern noch an.

Der 17 Jahre alte Schüler ist am Mittwoch gegen 13.40 Uhr auf einem Bahnübergang der Schwarzwaldbahn-Linie zwischen Ortenberg und Offenburg von einer Ortenau-S-Bahn erfasst und tödlich verletzt worden. Wie es zu dem tragischen Unglück an dem halbseitig beschrankten Bahnübergang kommen konnte, ist derzeit noch offen.

Der Schüler war ersten Erkenntnissen zufolge wahrscheinlich von Ortenberg aus kommend mit seinem Fahrrad und seiner Schultasche auf der Bruchstraße unterwegs in Richtung Westen nach Offenburg. Dort, wo sich die verlängerte Wilhelmstraße mit der Bruchstraße kreuzt, kam er an den Bahnübergang. Der Übergang ist nur halbseitig beschrankt, kann also auch bei geschlossenen Schranken überquert werden. Allerdings blinken bei Annäherung eines Zuges beidseitig Warnleuchten, zudem ertönen akustische Signale. Nicht zuletzt ist die Bahnstrecke an der Unglücksstelle in beide Richtungen weithin einsehbar. Auch darauf, dass die automatischen Schranken und Warnsysteme versagt haben könnten, gibt es aktuell keine Hinweise. Warum der junge Mann mit seinem Fahrrad dennoch die Gleise betreten hat, ist derzeit noch rätselhaft. Er wurde samt seinem Rad von der herannahenden Ortenau-S-Bahn erfasst und tödlich verletzt.

Wie ein Fahrgast schilderte, hatte der Zugführer der um 13.31 Uhr ab Gengenbach in Richtung Kreisschulzentrum und Offenburg fahrenden S-Bahn noch eine massive Notbremsung eingeleitet: "Aber der Zugführer hatte keine Chance, das Unglück noch zu verhindern." Jede Hilfe durch die herbeigerufenen Notärzte kam zu spät. Der junge Mann erlag wenige Minuten nach dem Aufprall seinen schweren Verletzungen. Ob er sich möglicherweise absichtlich das Leben genommen hat oder Opfer eines tragischen Unglücksfalls wurde, sollen die weiteren Ermittlungen klären.

Ein Notfallseelsorger der Feuerwehr kümmerte sich um den Zugführer. Für die wenigen Fahrgäste - die S-Bahn war mit weniger als zehn Personen besetzt - wurde ein Linienbus gerufen, der sie weiter zum Offenburger Bahnhof brachte. Die Strecke der Schwarzwaldbahn wurde für die nötigen Untersuchungen gesperrt. Vor Ort waren die Feuerwehren Ortenberg und Offenburg sowie Beamte des Polizeireviers und der für die Bahnstrecken zuständigen Bundespolizei.