Im Herbst 2012 sorgte ein sich wieder geradezu viral verbreitendes Youtube-Video für Spekulationen in einigen einschlägigen Online-Foren und Communities darüber, ob es sich um einen eindeutigen Filmbeweis für außerirdische UFOs handeln könnte. Während Experten angesichts des Videos relativ schnell erkannten, dass es sich hier um eine aufwendige Computeranimation handelte, geistert das Video bis heute noch hier und da als UFO-Beweis durchs Netz. Ein Making-Of zum Video zeigt, wie es gemacht wurde und damit zugleich den beeindruckenden Stand der Möglich- und Machbarkeiten in Sachen Computer Generated Imagery (CGI) also der am Computer generierbaren Bilderwelten mit kaum mehr von der Realität unterscheidbarer Echtheitswirkung.
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© youtube.com/user/menithingsStandbild aus dem Video "UFO Over Santa Clarita".
Hollywood (USA) - Hier zunächst das Video, das seit seiner Veröffentlichung im Herbst 2012 bald 1,3 Millionen mal angeschaut wurde:


Mit der Veröffentlichung des Making-Of-Video sorgten die Macher und Grafikkünstler des Videos von "MeniThings Productions" gemeinsam mit Studenten der Gnomon School of Visual Effects in Hollywood im vergangenen Jahre aber selbst unter Experten für eine Überraschung.

Denn während die UFOs im Video schell als CGI-Produkt erkannt wurden, gingen die meisten Betrachter davon aus, dass das sonstige Video selbst echt sei, die Szene im Auto und in der Landschaft also in der Realität gedreht und später als Vorlage für die UFOs benutzt wurde.

Dem war jedoch nicht so, wie dies das Making-Of eindrucksvoll zeigt: Sämtliche Bildelemente wurden am Computer erstellt bzw. nachbearbeitet. Das Ergebnis kann sich zweifelsohne sehen lassen - wenn auch nicht als Videobeweis für außerirdische Besucher, dann aber doch bestimmt als Bewerbung für die Spezialeffekte eines kommenden Hollywood-Blockbusters.

Auch UFO-Fans und Forscher können daraus lernen, was heutzutage mittels CGI alles möglich ist, wie man die Effekte erkennen kann und nicht zuletzt welche Vorsicht gerade bei angeblichen Beweisvideos angeraten ist, die auf Video-Plattformen im Internet platziert, statt zunächst wirklichen Fachleuten und Experten zur Analyse vorgelegt zu werden.

Zugleich können derartige Präsentationen aber unsere sonstige mediale Wahrnehmung im Kontext zur Fragestellung der Glaubhaftigkeit medialer Bilderwelten in Frage stellen...

Das Making-Of:


Doch auch ohne CGI-Kenntnisse entlarvt sich das Video dem Foto- und Filmexperten sehr schnell, fast schon auf den ersten Blick als Fälschung: "Das Video weist von Anfang an einen gravierenden Fehler auf", erläutert der GreWi-Berater für Foto- und Bild Frank Laumen. "Dieser ist der vermeintliche Sonnenuntergang. Was ich meine: Die zu sehende Belichtung wäre für eine Kamera geradezu perfekt. Doch das geht in dieser Weise nur bei einer manuellen Einstellung aber nie und nimmer bei der vorgetäuschten handgehaltenen, automatisch hin- und herzoomenden Handykamera oder auch bei einer automatischen Kleinbildkamera. Eine solche Belichtung würde bei entsprechend wechselnden Lichtverhältnissen zwischen gell und dunkle knallhart springen, wenn die Automatik versucht, den Kontrast nach zu regulieren. Dadurch ergeben sich dann zwischen dem Hin- und Herschwenken der Kamera etwa zwischen dem dunklen Auto.Innenraum und dem hellen Himmel extreme Belichtungssprünge."