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Zwei verdächtige Rucksäcke haben am Jahrestag des Anschlags auf den Marathon in Boston einen Bombenalarm ausgelöst.

Boston - Die beiden Taschen wurden am Dienstag nur wenige Stunden nach den Feierlichkeiten zum Gedenken an die Opfer des Attentats im Zielbereich der Strecke entdeckt - genau dort, wo vor einem Jahr zwei Sprengsätze in Rucksäcken detonierten.

Wie die Polizei der Stadt beim Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, zerstörten Experten eines Bombenentschärfungskommandos die Rucksäcke. Die Polizei sprach von einer Vorsichtsmaßnahme. Ein verdächtiger Mann wurde den Angaben zufolge festgenommen. Die Gegend wurde abgesperrt.

US-Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, einer der gefundenen Rucksäcke sei gesprengt worden. In einem wurde offenbar ein Reiskocher gefunden. Der zweite gehörte demnach einem Medienvertreter. Bei dem Festgenommenen handelt es sich demnach offenbar um einen psychisch gestörten Mann.

Ihm wird nach Angaben des Senders NBC Besitz einer Bombenattrappe und Randalieren vorgeworfen. Die Sprengsätze an der Ziellinie des Marathons im vergangenen Jahr waren aus ähnlichen Druckkochtöpfen hergestellt worden.


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Bei dem Attentat vor einem Jahr waren drei Menschen ums Leben gekommen, darunter ein achtjähriger Junge. 260 Menschen wurden verletzt. Der mutmaßliche Attentäter Dschochar Zarnajew, dessen Bruder bei einem Schusswechsel mit der Polizei kurz nach dem Anschlag getötet wurde, wartet in isolationsähnlicher Haft auf seinen Prozess. Der Anschlag am 15. April 2013 war die bislang einzige größere Terrorattacke in den USA seit dem 11. September 2001.

Bei der Gedenkfeier am Dienstag hatte Vizepräsident Joe Biden erklärt, Amerika werde niemals vor dem Terror weichen. Der diesjährige Boston-Marathon findet kommende Woche statt.

dpa