Die Waffenruhe bleibt brüchig: In der ostukrainischen Rebellenhochburg Donezk ist am Montag offenbar eine Chemiefabrik beschossen worden. Die Explosion soll sogar zu Schäden am Fußballstadion der Stadt geführt haben.
Bild
© Screenshot
Donezk - Eine schwere Explosion in der Nähe einer Munitionsfabrik hat am Montag die Stadt Donezk im Osten der Ukraine erschüttert. Im Umkreis von mehreren Kilometern gingen Scheiben zu Bruch. Meldungen über Verletzte gab es zunächst nicht.

Die Stadtverwaltung berichtete von einer Explosion in einer Chemiefabrik. Die Aufständischen sprachen von einem Raketenangriff und beschuldigten die ukrainische Armee.

Die Explosion ereignete sich um die Mittagszeit. Augenzeugen berichteten über Feuer und einer Rauchsäule am Himmel über dem Nordosten der Stadt. Offenbar wurde durch die Druckwelle der Explosion sogar das Fußballstadion der Stadt, die Donbass-Arena, beschädigt. Das berichten mehrere Quellen auf Twitter. In der Separatistenhochburg wurden dem Stadtrat zufolge innerhalb von 24 Stunden mindestens sechs Menschen bei Beschuss verletzt.


Donezk ist eine Hochburg der pro-russischen Separatisten im Kampf gegen die ukrainische Armee. Ein ukrainischer Militärsprecher dementierte, dass die Explosion durch eine von Regierungstruppen abgefeuerte Rakete verursacht worden ist. Kiew habe nichts mit dem Vorfall zu tun.


Im Gasstreit zwischen der Ukraine und Russland hat sich unterdessen EU-Energiekommissar Günther Oettinger bei einem Besuch in Kiew für eine weitere Deeskalation eingesetzt. Oettinger habe bekräftigt, dass die EU zu einer raschen Lösung in dem Konflikt beitragen wolle, teilte das ukrainische Energieministerium am Montag nach einem Treffen des Kommissars mit Minister Juri Prodan mit. Regierungschef Arseni Jazenjuk warf Russland vor, eine Einigung im Gaskonflikt mit immer neuen Forderungen zu verzögern. „Eine Vereinbarung braucht Unterschriften, derzeit gibt es nur Gespräche“, sagte er im ukrainischen Fernsehen.