Es handelt sich sicher nicht um eine Großanlage wie Hitlers berüchtigte Wolfsschanze in der Nähe des ostpreußischen Dorfes Görlitz, aber Forscher der Universität von Buenos Aires und Archäologen des Museums Andrés Guacuraí waren doch entsprechend aufgeregt, als sie in einem unzugänglichen Bereich des Naturparks Teyú Cuaré im Nordosten der Provinz Misiones nahe der Grenze zu Paraguay auf Überreste eines offensichtlichen Nazi-Verstecks stießen. Nach Ansicht der Wissenschaftler waren diese Gebäude wohl errichtet worden, um hochrangigen Nazis im Falle einer Niederlage im Zweiten Weltkrieg eine Zuflucht zu bieten.
Versteck Nazis Argentinien
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Die Ruinen bestehen aus drei Gebäudeüberresten, die heute allerdings dicht überwuchert sind: ein Wohngebäude, ein Lagerhaus und ein drittes Gebäude, das offenbar als halbverborgener Beobachtungsposten dienen sollte.

Der Platz wurde von den Erbauern nach strategischen Gesichtspunkten ausgewählt, da er einen weiten Rundblick erlaubt und die Mauern etwa 90 Zentimeter dick sind.

Darüber hinaus wurde für den Fall aller Fälle ein Fluchtweg ins benachbarte Paraguay angelegt.

Aus verschiedenen Fundstücken schließen die Forscher, dass die Anlage etwa in der ersten Hälfte der 1940er Jahre errichtet wurde.


Zu den wichtigsten Funden gehören deutsche Geldmünzen aus der Zeit zwischen 1938 und 1944 sowie Porzellan aus etwa dem gleichen Zeitraum. Auch wenn bisher nur Indizien auf eine Errichtung durch Nazis hinweisen, ist Daniel Schavelzon vom Zentrum für Urbane Archäologie (CAU) der Universität von Buenos Aires überzeugt, dass es keine andere Erklärung gibt.

Denn wer sonst sollte an einem Ort, der damals völlig unzugänglich war, so viele Mühen auf sich nehmen und erhebliche Summen aufwenden. Die Architektur und die verwendeten Materialien seien zudem für die Region untypisch.

Die CAU-Archäologen bezweifeln, dass jemals hohe Nazis die Anlage aufsuchten. Die Funde deuten eher auf eine Anwesenheit nur während der Errichtungszeit hin. »Offenbar gab es etwa inmitten des Zeiten Weltkriegs seitens der Nazis Planungen, für den Fall einer Niederlage Zufluchtsorte für führende Kader zu errichten - unzugängliche Anlagen, etwa mitten in einer Wüste oder in den Bergen, oder an Klippen und eben mitten im Regenwald wie in diesem Fall«, sagte Schavelzon, der mit seiner Arbeitsgruppe einige Monate im Regenwald verbrachte, um die Anlage genau zu untersuchen.

Einer Legende aus der Region nach soll Martin Bormann, einer der engsten Mitarbeiter Hitlers und Chef der Parteikanzlei der NSDAP, in diesem Teil des Regenwaldes Zuflucht gesucht haben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gelang Tausenden Nazis sowie kroatischen und italienischen Faschisten die Flucht aus Europa. Der damalige argentinische Präsident Juan Domingo Perón nahm sie mit offenen Armen auf. Schätzungsweise fanden damals an die 5000 Nazis eine sichere Zuflucht in Argentinien.


Kommentar: Und erinnern wir uns an "Project Paperclip", als über 1.500 deutsche Wissenschaftler, Techniker und Ingenieure in die USA gebracht und dort - unter Ausstellung neuer Pässe - eingestellt wurden, und sich niemand dafür interessierte, dass sie Nazis waren...
Interessant auch, dass selbst heute die westlichen Politiker nicht zu interessieren scheint, dass die ukrainische Regierung voller Nazis ist.

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