Der Griff zur Flasche ist bei vielen jungen Männer Kult - aber vielleicht liegt es auch nur daran, dass sie nicht besonders schlau sind ...
Alkoholi tunteet
Stockholm (Schweden) - Forscher wollen herausgefunden haben, dass Männer mit einem niedrigen IQ anfälliger für übermäßigen Alkoholgenuss sind. Die Studie wurde in der Online-Ausgabe (März) des Journals Alcoholism: Clinical & Experimental Research veröffentlicht.

„Intelligenz könnte einer der vielen Faktoren sein, die den Alkoholkonsum beeinflussen“, sagte Doktorantin Sara Sjolund vom „Karolinska Institut“ in Stockholm dem US-Sender „CBS“.

Die Untersuchung wertete die Daten von 50 000 schwedischen Männern zwischen 18 und 21 Jahren aus. Alle wurden zwischen 1969 und 1971 zum Militärdienst einberufen. Die Wissenschaftler verglichen die Ergebnisse, die sie in IQ-Tests erzielten, mit den Angaben über ihre Trinkgewohnheiten.

Eindeutiger Zusammenhang von Alkoholverbrauch und Intelligenz

Die Forscher fanden einen klaren Zusammenhang zwischen der Intelligenz einer Person und seinem Alkoholverbrauch. Das Team hatte den sozialen Status einer Person, emotionale und psychische Probleme, Trinkgewohnheiten des Vaters in ihre Ergebnisse mit einbezogen.

Laut der Studie steigt das Trinksucht-Risiko bei jungen Männern um 20 Prozent mit jedem Rang, den es auf der IQ-Leiter nach unten geht. Gleichermaßen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit zum Koma-Saufen um 9 Prozent.

Laut dem Portal „IQ-Tabelle“ umfasst eine Stufe auf der Intelligenz-Skala etwa 10 Punkte. Sie reicht von hochbegabt (über 130 Punkte) bis geistig zurückgeblieben (unter 80 Punkte).

„Es könnte sein, dass Menschen mit einem höheren IQ einen gesünderen Lebensstil wählen“, sagte Sjolund. Allerdings bestünde auch die Möglichkeit, dass Lebensumstände wie Armut in der Kindheit Intelligenz und Gesundheit beeinflussen.


Kommentar: Gerade arme Menschen haben ein sehr großes Risiko weitere ungesunde Lebensstile zu adoptieren, was leider dann auch an andere Generationen weitergegeben wird.
Personen mit einer niedrigen Bildung, einer dementspr. beruflichen Stellung oder niedrigen Einkommen sterben in der Regel früher und leiden auch häufiger an gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Auch wenn dies statistisch bekannt ist, bleibt die Vorsorge gegen weitere Armut gering und verschärft sich sogar immer mehr. Es schaut danach aus, als ob Armut bewusst gefördert wird und Gesundheit unterdrückt wird.


Zwei Einschränkungen machten die Forscher: Die Studie war nur darauf angelegt eine Beziehung zwischen Alkoholkonsum und Intelligenzquotient herzustellen. Sie beschreibt keinen Ursache-und-Wirkung-Zusammenhang. Zudem gab es in der Vergangenheit auch Studien, die hohen Alkoholkonsum auf überdurchschnittliche Intelligenz zurückführten.

Übrigens: Bei Frauen ist eine Korrelation von Trinkhäufigkeit und IQ nicht bewiesen. „Die Ergebnisse lassen sich nicht verallgemeinern“, sagte Sjolund. „Der Konsum und die Trinkgewohnheiten von Frauen unterscheiden sich von denen von Männern.“