Seit Tagen steigt über der brasilianischen Hafenstadt eine schmutzig-schwarze Rauchsäule auf. Hinter den Containerterminals stehen mehrere Lagertanks in Flammen. Verzweifelt kämpft die Feuerwehr gegen das Inferno.

Großbrand Santos Brasilien April 2015
© ReutersMit Wasser ist den Flammen kaum beizukommen: Die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr wirken neben den riesigen Tanks geradezu winzig.
Seit zwei vollen Tagen schon schlagen die Flammen meterhoch in den Himmel: Trotz intensiver Anstrengungen vor Ort hat das Großfeuer in einem Treibstofflager im Hafengebiet der brasilianischen Atlantikstadt Santos neue Nahrung gefunden. Am Samstag sprangen die Flammen auf einen weiteren offensichtlich mit Ethanol gefüllten Tank über. Damit stehen derzeit vier Großtanks auf dem Gelände des Unternehmens Ultracargo in Brand.

Zuvor hatte die Feuerwehr die Flammen in zwei Tankbehältern löschen können. Das Feuer war am Donnerstag aus bisher unbekannter Ursache ausgebrochen. Rund 100 Feuerwehrmänner sind seitdem im Dauereinsatz. Dutzende Tanks müssen gekühlt werden, um eine Ausweitung des Großbrands zu verhindern. Die Hafenbehörde ließ mehrere in der Nähe festgemachte Frachtschiffe sicherheitshalber verlegen.

Brasiliens Tor zum Welthandel

Großbrand Santos Brasilien April 2015
© ReutersDer Hafen von Santos: Die Millionenmetropole Sao Paulo liegt nur wenige Kilometer entfernt im Hinterland.
Vom Brandort stiegen riesige schwarze Qualmwolken in den Himmel. Die Behörden rechneten damit, dass es noch mehrere Tage dauern wird, bis das Feuer gelöscht ist. Mehrere Menschen mussten wegen Rauchvergiftungen behandelt werden. Das Ausmaß der Sachschäden ist noch nicht abzusehen.

Santos ist der größte Hafen Südamerikas und liegt an der Atlantikküste etwa 60 Kilometer Luftlinie von der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo entfernt. Wie groß die Gefahr für die Umwelt ist, dürfte sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Die Tankanlagen liegen nur wenige Meter von den Mündungsarmen mehrerer Zuflüsse entfernt. Auf Bildern vom Unglücksort ist zu erkennen, dass die Straßen rund um den Einsatzort mittlerweile von den Unmengen an Löschwasser überflutet werden. Unklar ist, ob es den Einsatzkräften gelingt, das verunreinigte Wasser aufzuhalten, bevor es in die Baia de Santos ins offene Meer gelangt.

Quelle: n-tv.de , mmo/dpa