Tschetschenien gehört offiziell zu Russland. Der Präsident der Teilrepublik, Ramsan Kadyrow, will aber keine russischen Soldaten auf seinem Territorium akzeptieren. Seinen eigenen Sicherheitskräften befahl er drastische Maßnahmen.
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Das Verhältnis zwischen dem tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow und dem Kreml hat sich merklich abgekühlt. Nun geht der diktatorisch herrschende Kadyrow sogar so weit, einen Schießbefehl gegen russische Eindringlinge zu erteilen.


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"Ich stelle offiziell fest: Wenn ein Soldat ohne Genehmigung auf eurem Territorium erscheint, komme er nun aus Moskau oder Stawropol, schießt, um zu töten", befahl Kadyrow in einer Ansprache vor Spezialkräften, die vom tschetschenischen Sender Grosny TV übertragen wurde.

Russische Sicherheitskräfte aus Stawropol hatten am 19. April einen Mann in Grosny getötet, der von Moskau gesucht worden war. Durch diese Tat fühlt Kadyrow sich offenbar provoziert.

"Wenn man Herr seines Territoriums ist, muss man darüber wachen", mahnte das Oberhaupt der Kaukasusrepublik.

Das russische Innenministerium kritisierte die Äußerungen als "inakzeptabel". Der Sprecher von Russlands Staatschef Wladimir Putin wollte nicht näher darauf eingehen. "Wir haben es gesehen. Wir haben es gehört. Wir haben es gelesen. Ich werde keinen Kommentar dazu abgeben", sagte Dmitrij Peskow der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Kadyrow wurde von Putin 2007 als Oberhaupt in Tschetschenien eingesetzt und regiert seitdem mit eiserner Faust. Er half dem Kreml, den Aufstand islamistischer Kämpfer in der Kaukasusrepublik niederzuschlagen. In jüngster Zeit forderte Kadyrow Putins Regierung jedoch wiederholt heraus. Im Gegenzug beschuldigt die Staatsanwaltschaft in Moskau einen Mann aus Kadyrows Umfeld, er sei in den Mord am russischen Oppositionellen Boris Nemzow verwickelt.

syd/AFP