Hilfe, der Russe kommt! Was heute wie anachronistischer Alarmismus aus Zeiten des Nationalsozialismus oder des Kalten Krieges klingt, findet im Staatsfunk WDR nicht nur seinen verdienten Platz in Kabarett und Satire, sondern allen Ernstes in den stündlichen Nachrichten.

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Anlass für diese groteske Hysterie, die einmal mehr der antirussischen Propaganda dient, ist das Vorhaben von einem guten Dutzend russischer Biker vom Club “Nachtwölfe”, in Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkriegs von Moskau nach Berlin zu fahren. Das könnte eine Aktion der Völkerverständigung sein, wenn nicht antirussische Hetzer - die gerade erst einen Militärkonvoi der US-amerikanischen Besatzer bejubelt haben - aus diesem Vorhaben geradezu eine Bedrohung machen.

Zu diesen Hetzern gehört der Staatsfunk WDR, der an diesem Samstag stündlich in seinen Nachrichtensendungen die Alarmglocken läutet, als gäbe es nichts Wichtigeres in Deutschland, Europa und der Welt, als einem Häuflein russischer Motorradfahrer, die von Moskau nach Berlin knattern wollen. Dass in einem ostdeutschen Dorf Neonazis ihr Unwesen treiben, das interessiert den WDR offensichtlich nicht. Da muss man schon den russischen “Propagandasender” RT aufrufen, um zu erfahren, was im eigenen Land los ist.

Dass der Staats- und Hetzfunk aus Köln auch nicht vor frecher Lüge, Doppelmoral und plumper Dämonisierung zurückschreckt, wird kaum noch jemanden wirklich überraschen, denn es geht um Propaganda und nicht um Information der Bürger.

Wir haben den Unsinn mitgeschnitten und die Fakten recherchiert, um diese neue Hetzkampagne zu dokumentieren.


Es beginnt mit der unsachlichen Abqualifizierung als “umstritten“. Was auch immer von westlicher Propaganda dämonisiert werden soll, wird als umstritten gebrandmarkt. Was soll das heißen? Umstritten ist die ARD. Auch Merkels Politik ist umstritten. Mit sachlicher Information hat dieses Wording offensichtlich nichts zu tun.

“Die Rocker unterstützen den russischen Präsidenten Putin.”, weiß der Sprecher zu vermelden. Aha! Davon träumt Merkel auch. Deutschland hat nämlich Probleme mit kriminellen Rockerclubs, die in Drogenhandel, Prostitution und halbseidene Geschäfte verwickelt sind und deshalb reihenweise - und oftmals unter rechtsstaatlich fragwürdigen Umständen - verboten werden. Die russischen Rocker hingegen sind bisher nicht durch kriminelle Machenschaften aufgefallen, sondern durch Hilfsleistungen für die Krim oder dezidiert staatstragendes Gehabe. Wie gesagt, von einem solchen Club kann Merkel nur träumen.


Propagandist Bernd Großheim dreht die Lautstärke noch einmal auf:Die Nachtwölfe gelten als ultra-nationalistisch.” Was dieses “ultra-nationalistisch” sein soll oder bei wem der Club als ultra-nationalistisch gilt, weiß er nicht zu erklären. Klingt aber gefährlich - und das soll es auch. Ob der Nationalismus der Biker sich von dem eines John McCain, Sigfried Kauder oder Arsenij Yazenjuk auch nur um einen Deut unterscheidet, muss man bezweifeln. Es geht aber auch Großheim nicht um Fakten, sondern um Propaganda, Diffamierung und Skandalisiserung.

“Der Westen wirft ihnen vor, bei der russischen Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim eine Rolle gespielt zu haben.”, behauptet Großheim weiter. Wer, bitte schön, ist denn“der Westen”? Ist das eine Entität, juristische Person oder Organisation, die sich öffentlich äußert? Dass es sich beim Anschluss der Krim nicht um eine Annexion handelte, hat Großheim auch noch nicht gemerkt und die Rolle einiger Biker des Clubs beschränkte sich auf die Verteilung von Hilfsgütern und Security-Diensten, die gewaltsame Übergriffe wie in Kiew offensichtlich mit zu verhindern halfen.

“Die etwa 5000 Mitglieder haben sich dem russischen Staat und der russisch-orthodoxen Kirche verpflichtet.”, so Großheim weiter. Rocker, die sich Staat und Kirche verpflichten! Wie gesagt, davon träumt Merkel auch und wer - wie der WDR - versucht, so etwas zu skandalisieren, der ist in seiner Propaganda, Doppelmoral und Hetze so rettungslos versunken, dass er selbst nicht mehr merkt, was er da krampfhaft zu skandalisieren versucht.

Um 14.00 Uhr heißt es dann in den Nachrichten:

Polen hatte gestern erklärt, die russischen Rocker wegen ihres aggressiven, nationalistischen Auf- tretens nicht ins Land lassen zu wollen.” Stimmt das? Nein! Natürlich nicht! Tatsache ist - und man kann das auf der Webseite des polnischen Außenministeriums nachlesen, dass Polen den Rockern die Einreise verweigern will, weil man angeblich nicht für ihre Sicherheit garantieren kann.

“Die Grundlage für diese Entscheidung war das Fehlen der notwendigen, genauen Informationen über den Zeitplan des Aufenthalts der Gruppe in Polen, Ausflüge und Routen Indikator für die Mitglieder der Clubnächte.

">Diese Daten waren notwendig, um die ordnungsgemäße Sicherheit für die Teilnehmer und die entsprechende Organisation des Projekts zu gewährleisten.” (google-Übersetzung)

Das Ziel dieser gezielten Propagandakampagne kann man sich denken: Auch Deutschland will den Rockern die Einreise verweigern und will im Vorfeld dieses Verbots mit seinen Propagandasendern ARD und ZDF in der Bevölkerung Stimmung im Sinne dieses Verbots machen. Es ist also abzusehen, dass auch die TV-Nachrichten in den nächsten Tagen in diese politische und verlogene Kampagne einstimmen.